## 242 **D) Blastozyste** Die Blastozyste ist das Entwicklungsstadium des Embryos, das etwa 5-6 Tage nach der Befruchtung erreicht wird und die Implantation in die Gebärmutterschleimhaut ermöglicht. Sie entwickelt sich aus der Morula (Option A, zu früh) und besteht aus einer äußeren Zellschicht (Trophoblast) und einer inneren Zellmasse (Embryoblast). Die Zygote (Option C) ist das allerfrüheste Stadium direkt nach der Befruchtung. Die zwei- und dreiblättrige Keimscheibe (Optionen E und B) entstehen erst nach der erfolgreichen Einnistung während der Gastrulation, also deutlich später im Entwicklungsprozess. ## 243 **B) Mesoderm** Das Mesoderm ist das mittlere der drei Keimblätter und entwickelt sich während der frühen Embryonalentwicklung zwischen Ektoderm und Entoderm. Es ist für die Bildung wichtiger Organsysteme wie Herz, Skelettmuskulatur, Bindegewebe, Knochen und Blutgefäße verantwortlich. Das Ektoderm (A) entwickelt sich stattdessen zu Nervensystem und Haut, während Entoderm/Endoderm (C/D) den Verdauungstrakt und seine Organe bildet. Periderm (E) ist kein embryonales Keimblatt, sondern eine vorübergehende Hautschicht. Die Entwicklung von Herz und Skelettmuskulatur aus dem Mesoderm ist ein wichtiger Prozess, der bereits in der dritten Embryonalwoche beginnt. ## 244 **E) 1:5 bis 1:6** Das Gewichtsverhältnis zwischen Plazenta und Neugeborenem beim Menschen beträgt etwa 1:5 bis 1:6, was bedeutet, dass die Plazenta ungefähr ein Fünftel bis ein Sechstel des Gewichts des Neugeborenen ausmacht. Bei einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von 3000-3500g wiegt die Plazenta also etwa 500-600g. Dieses Verhältnis zeigt die hohe Effizienz der menschlichen Plazenta, die trotz ihrer relativ geringen Größe eine ausreichende Versorgung des Fetus gewährleistet. Die anderen Optionen sind entweder zu extrem (wie 1:1 bis 1:2, was eine unverhältnismäßig große Plazenta bedeuten würde) oder unterschätzen die notwendige Plazentamasse deutlich (wie 1:20 bis 1:25). ## 245 **B) Vor dem Durchbruch der Zähne.** Die Zahnentwicklung ist ein komplexer Prozess, der bereits in der frühen Embryonalentwicklung beginnt, lange bevor die Zähne sichtbar werden. Bereits in der 6.-8. Schwangerschaftswoche bilden sich die ersten Zahnanlagen aus Epithelgewebe. Diese entwickeln sich dann schrittweise weiter, wobei sich Zahnschmelz, Dentin und Zahnwurzel ausbilden. Der eigentliche Zahndurchbruch erfolgt erst nach der Geburt, bei Milchzähnen typischerweise ab dem 6. Lebensmonat. Option A ist falsch, da der Entwicklungsprozess dem Durchbruch vorausgehen muss. C und D sind unsinnig, da sie auf Ereignisse nach der Zahnentwicklung verweisen. E ist zwar nicht grundsätzlich falsch, aber zu unspezifisch, da die Entwicklung bereits in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft beginnt. ## 246 **C) Entwicklung des Nervensystems und der Epidermis** Das Ektoderm ist eines der drei Keimblätter in der frühen Embryonalentwicklung und entwickelt sich zum äußeren Gewebe des Embryos. Aus ihm entstehen das gesamte Nervensystem (Gehirn, Rückenmark und periphere Nerven) sowie die Epidermis (äußere Hautschicht) mit ihren Anhangsgebilden wie Haaren und Nägeln. Die anderen Optionen beschreiben fälschlicherweise Funktionen des Mesoderms (Muskulatur, Bindegewebe, Skelett, Blutgefäße) oder des Entoderms (Verdauungstrakt). Der Transport von Nährstoffen und Sauerstoff erfolgt durch das Kreislaufsystem, das ebenfalls aus dem Mesoderm entsteht. ## 247 **D) Furchungsteilung der Blastomeren** Die Morula entsteht durch wiederholte mitotische Teilungen (Furchungsteilungen) der befruchteten Eizelle, wobei die entstehenden Zellen als Blastomeren bezeichnet werden. Diese Teilungen führen zu einer charakteristischen, maulbeerartigen Struktur mit etwa 16-32 Zellen. Die anderen Optionen sind falsch, da die Gastrulation erst nach dem Morulastadium stattfindet (A, C), die Implantation erst im Blastozystenstadium erfolgt (B) und Mesomeren in dieser frühen Entwicklungsphase noch gar nicht existieren (E). Die Furchungsteilungen sind ein fundamentaler Prozess der frühen Embryonalentwicklung, bei dem das Zellvolumen konstant bleibt, während die Zellzahl zunimmt. ## 248 **E) 2 ist richtig** Die primären Geschlechtsorgane (Gonaden: Hoden und Eierstöcke) entwickeln sich ausschließlich aus dem Mesoderm, genauer aus dem intermediären Mesoderm. Dieses bildet zunächst die Genitalleiste, aus der sich dann die Keimdrüsen differenzieren. Das Ektoderm (1) ist zwar an der Entwicklung äußerer Geschlechtsmerkmale beteiligt, nicht aber an der Bildung der primären Geschlechtsorgane. Das Entoderm (3) ist hauptsächlich für die Entwicklung des Verdauungssystems zuständig. Epiderm (4) und Periderm (5) sind keine embryonalen Keimblätter, sondern Schichten der sich entwickelnden Haut, weshalb diese Optionen fachlich inkorrekt sind. ## 249 **C) die Ausdifferenzierung der Gewebe** Die Fetalperiode beginnt ab der 9. Schwangerschaftswoche und ist durch die Ausdifferenzierung und das Wachstum der bereits angelegten Organe und Gewebe gekennzeichnet. In dieser Phase entwickeln sich die Organsysteme zu ihrer endgültigen Form und Funktion. Die anderen Optionen beschreiben Prozesse, die bereits in der Embryonalperiode stattfinden: Der Dottersack und das Neuralrohr entwickeln sich in den ersten Wochen, ebenso wie die grundlegenden Organanlagen. Die Plazenta vergrößert sich während der Schwangerschaft sogar und wird erst bei der Geburt ausgestoßen. Die Fetalperiode ist somit die längste Entwicklungsphase vor der Geburt und dient hauptsächlich dem Wachstum und der Reifung der Organsysteme. ## 250 **B) Entoderm** Das Entoderm ist eines der drei Keimblätter und entwickelt sich während der Gastrulation zum inneren Keimblatt. Aus ihm entsteht das Epithel des primitiven Verdauungsrohrs, aus dem sich später der gesamte Verdauungstrakt vom Mund bis zum After sowie wichtige Organe wie Leber und Bauchspeicheldrüse entwickeln. Das Mesoderm (A) bildet stattdessen Gewebe wie Muskeln und Knochen, während das Ektoderm (D) die äußere Haut und das Nervensystem bildet. Die Begriffe "Teloderm" (C) und "Uroderm" (E) existieren in der Embryologie nicht und sind erfunden. ## 251 **C) Den Fetus mit der Plazenta** Die Nabelschnur ist eine lebenswichtige Verbindung zwischen dem Fetus und der Plazenta, die den Austausch von Nährstoffen, Sauerstoff und Abfallprodukten ermöglicht. Sie enthält zwei Arterien, die sauerstoffarmes Blut vom Fetus zur Plazenta transportieren, und eine Vene, die sauerstoffreiches Blut zurück zum Fetus führt. Die anderen Optionen sind falsch: Die Plazenta ist bereits über Zotten mit der Uteruswand verbunden (A), der Fetus ist nicht direkt mit der Uteruswand verbunden (B), der Dottersack spielt nur in der frühen Embryonalentwicklung eine Rolle (D), und mütterliches und fetales Blut vermischen sich nie direkt (E). ## 252 **A) Entoderm, Ektoderm und Mesoderm** Die Gastrulation ist ein fundamentaler Prozess in der frühen Embryonalentwicklung, bei dem sich aus einer einschichtigen Blastula die drei Keimblätter bilden: Das äußere Ektoderm, das innere Entoderm und das dazwischenliegende Mesoderm. Diese Keimblätter sind die Grundlage für die Entwicklung aller Organe und Gewebe. Die anderen Antwortoptionen nennen bereits fertig entwickelte Organe oder Organsysteme, die erst später aus den Keimblättern entstehen: Das Nervensystem (C) entwickelt sich aus dem Ektoderm, die Verdauungsorgane (B) hauptsächlich aus dem Entoderm, und die Harnorgane (E) sowie die Gesichtsstrukturen (D) entstehen größtenteils aus dem Mesoderm. ## 253 **C) Gebärmutter (Uterus)** Die Implantation des menschlichen Embryos findet etwa 6-7 Tage nach der Befruchtung in der Gebärmutter statt. Die befruchtete Eizelle entwickelt sich während der Wanderung durch den Eileiter zur Blastozyste und nistet sich dann in die hormonell vorbereitete Gebärmutterschleimhaut ein. Die Gebärmutter bietet mit ihrer stark durchbluteten Schleimhaut die idealen Bedingungen für die Entwicklung des Embryos. Die anderen genannten Organe kommen nicht in Frage: Der Eileiter ist nur der Transportweg, eine Einnistung hier würde zu einer gefährlichen Eileiterschwangerschaft führen. Eierstöcke produzieren nur die Eizellen, Vagina und Harnblase sind anatomisch und funktionell ungeeignet für eine Schwangerschaft. ## 254 **E) Sauerstoffarmes und nährstoffarmes Blut zur Plazenta.** Die Nabelschnurarterien transportieren sauerstoff- und nährstoffarmes Blut vom Kind zur Plazenta. Dies ist Teil des fetalen Kreislaufs, bei dem verbrauchtes Blut des Kindes über diese beiden Arterien zur Plazenta geführt wird, wo es mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut der Mutter in Stoffaustausch tritt. Der Rücktransport des nun angereicherten Blutes zum Kind erfolgt dann über die Nabelvene. Die anderen Optionen sind falsch, da sie entweder die falsche Transportrichtung (zum Kind statt zur Plazenta) oder den falschen Blutzustand (sauerstoffreich statt sauerstoffarm) beschreiben. Dies widerspricht dem Grundprinzip des fetalen Kreislaufs, bei dem die Arterien - anders als im normalen Körperkreislauf - sauerstoffarmes Blut transportieren. ## 255 **A) Die Blastomeren ** Während der frühen Embryonalentwicklung durchläuft die befruchtete Eizelle (Zygote) eine Serie von Zellteilungen, die als Furchung bezeichnet wird. Dabei entstehen die Blastomeren - kleine, etwa gleich große Tochterzellen. Diese Teilungen sind besonders, da die Gesamtgröße des Embryos zunächst gleich bleibt und die Zellen immer kleiner werden. Die anderen Antwortoptionen beschreiben Strukturen, die erst viel später in der Entwicklung entstehen: Nebenschilddrüsen, Finger, Pankreas und Hodenkanälchen bilden sich erst während der Organogenese, wenn der Embryo bereits aus tausenden Zellen besteht. ## 256 **C) Zotten** Die Plazenta entwickelt als charakteristische Oberflächenvergrößerung sogenannte Zotten, die wie kleine fingerförmige Ausstülchungen in den mütterlichen Blutkreislauf hineinragen. Diese Zottenstruktur ist ideal für den Stoffaustausch zwischen Mutter und Kind, da sie die Kontaktfläche zwischen mütterlichem und fetalem Blut erheblich vergrößert. Während Lamellen, Krypten, Trabekel und Falten zwar auch Strukturen zur Oberflächenvergrößerung in anderen Organen sind (z.B. Krypten im Darm), sind speziell die Zotten das charakteristische Merkmal der Plazenta. Sie enthalten fetale Blutgefäße und sind von einer dünnen Zellschicht umgeben, die den effizienten Austausch von Sauerstoff, Nährstoffen und Abfallprodukten ermöglicht. ## 257 **C) Morula** Die Morula ist ein wichtiges frühes Entwicklungsstadium des Embryos, das sich etwa 3-4 Tage (ca. 100 Stunden) nach der Befruchtung bildet. Der Name leitet sich vom lateinischen "morum" (Maulbeere) ab, da der kompakte Zellhaufen aus 12-32 Zellen optisch einer Maulbeere ähnelt. Die Morula entwickelt sich durch fortlaufende Zellteilungen (Furchungen) aus der befruchteten Eizelle und ist der Vorläufer der Blastozyste. Die anderen Optionen bezeichnen entweder spätere Entwicklungsstadien (Blastula, Blastozyste) oder Bestandteile dieser Stadien (Blastomere = einzelne Zelle der Morula, Embryoblast = innere Zellmasse der Blastozyste). ## 258 **A) Die Nabelschnur verbindet die Plazenta mit dem Nabel der Mutter.** Diese Aussage ist falsch, denn die Nabelschnur verbindet die Plazenta mit dem Nabel des Fetus/Embryos, nicht mit dem der Mutter. Dies ist ein fundamentaler anatomischer Unterschied, der für das Verständnis der Schwangerschaft wichtig ist. Die Plazenta selbst ist in der Gebärmutterwand der Mutter eingebettet (E korrekt) und dient als Austauschorgan zwischen mütterlichem und fetalem Kreislauf, die durch die Plazentaschranke getrennt sind (B korrekt). Über diese Schranke können sowohl Nährstoffe als auch bestimmte Medikamente zum Fetus gelangen (D korrekt). Die Plazenta fungiert zusätzlich als wichtiges endokrines Organ und produziert verschiedene Hormone wie HCG (C korrekt), das für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft essentiell ist. ## 259 **B) Blastomeren** Blastomeren sind die ersten Zellen, die durch die Teilung der befruchteten Eizelle (Zygote) entstehen. Diese frühen embryonalen Zellen sind tatsächlich totipotent, das heißt, jede einzelne von ihnen kann sich zu einem vollständigen Organismus entwickeln. Die anderen Optionen bezeichnen entweder spätere Entwicklungsstadien (Blastozyten) oder spezialisierte Zelltypen: Trophoblasten bilden später die Plazenta, Embryoblasten entwickeln sich zum eigentlichen Embryo, und Urkeimzellen sind die Vorläufer der Keimzellen. Die Totipotenz der Blastomeren bleibt nur bis zum 8-Zell-Stadium erhalten, danach beginnt die erste Zelldifferenzierung. ## 260 **D) Epithel der Plazentazotten** Der Trophoblast ist eine spezialisierte Zellschicht, die sich bereits in sehr frühen Stadien der Embryonalentwicklung bildet. Diese äußere Zellschicht des Blastozysten entwickelt sich zum Epithel der Plazentazotten, die für den lebenswichtigen Stoffaustausch zwischen Mutter und Kind verantwortlich sind. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch, da das Darmepithel vom Entoderm, die Glomeruli vom Mesoderm, die Hornhaut vom Ektoderm und die Gliazellen vom Neuroektoderm abstammen. Der Trophoblast ist damit die einzige Zellschicht, die ausschließlich extraembryonales Gewebe bildet und sich zur Plazenta entwickelt. ## 261 **C) Entwicklungsbeginn etwa 16 Tage nach der Befruchtung, erste Herzschläge in der 5. Schwangerschaftswoche** Die Entwicklung des menschlichen Herzens beginnt sehr früh, etwa 16 Tage nach der Befruchtung. Zu diesem Zeitpunkt bilden sich die ersten Herzvorläuferzellen im Mesoderm (mittleres Keimblatt) des Embryos. Diese Zellen organisieren sich zunächst zu einem einfachen Herzschlauch, der sich dann durch komplexe Faltungsprozesse weiterentwickelt. Die ersten Herzschläge können bereits in der 5. Schwangerschaftswoche (etwa 21-28 Tage nach der Befruchtung) nachgewiesen werden, obwohl das Herz zu diesem Zeitpunkt noch sehr primitiv ist und sich weiter entwickeln muss. Die anderen Antwortoptionen geben entweder einen zu späten Entwicklungsbeginn an (Optionen A, B und D) oder einen unrealistisch frühen Zeitpunkt für die ersten Herzschläge (Option E). ## 262 **D) Der Trophoblast bildet Zotten, die von mütterlichem Blut umströmt werden.** Die Plazenta ist als Verbindungsorgan zwischen Mutter und Kind so aufgebaut, dass ein optimaler Stoffaustausch möglich ist. Der Trophoblast, das fetale Gewebe, bildet dabei fingerartige Ausstülpungen (Zotten), die in mütterliche Bluträume hineinragen und von mütterlichem Blut umspült werden. Diese Struktur maximiert die Austauschfläche und ermöglicht einen effizienten Transfer von Sauerstoff, Nährstoffen und Abfallprodukten, ohne dass sich mütterliches und fetales Blut direkt vermischen. Die anderen Optionen beschreiben anatomisch falsche Strukturen: Weder bildet der Trophoblast Falten mit dem Uterusgewebe (A), noch liegt er dem Epithel nur auf (B). Auch die Bildung von Zapfen in Gefäße (C) oder eines Labyrinths (E) entspricht nicht dem tatsächlichen Aufbau der humanen Plazenta. ## 263 **B) Die Plazenta verhindert dem Gasaustausch zwischen Mutter und Kind.** Die Aussage ist falsch, denn die Plazenta ermöglicht gerade den lebenswichtigen Gasaustausch zwischen Mutter und Kind. Über die Plazenta wird sauerstoffreiches Blut von der Mutter zum Fetus transportiert und kohlendioxidreiches Blut vom Fetus zur Mutter abgegeben. Dies geschieht durch Diffusion über die dünne Membran der Plazentaschranke. Alle anderen genannten Funktionen sind korrekt: Die Plazenta produziert tatsächlich das Schwangerschaftshormon HCG, bildet eine wichtige Schutzbarriere gegen die meisten Krankheitserreger, ermöglicht den Transport von schützenden Antikörpern zum Fetus und reguliert den Nährstofftransport, der für die Entwicklung des Kindes essentiell ist. ## 264 **B) Die vierte linke Schlundbogenarterie** Der definitive Aortenbogen des Menschen entwickelt sich aus der vierten linken Schlundbogenarterie. Während der Embryonalentwicklung bilden sich sechs Paare von Schlundbogenarterien, die sich unterschiedlich weiterentwickeln oder zurückbilden. Die vierte linke Schlundbogenarterie persistiert und formt den charakteristischen Aortenbogen, der vom Herzen ausgeht und nach links und dorsal zieht. Die rechte vierte Arterie bildet hingegen nur einen Teil der rechten Schlüsselbeinarterie. Die anderen Schlundbogenarterien entwickeln sich zu anderen Gefäßstrukturen oder bilden sich vollständig zurück - die fünften Arterien verschwinden komplett, während die sechsten Arterien teilweise zur Lungenarterie und zum Ductus arteriosus werden. ## 265 **A) Zwei Schichten Synzytiotrophoblast und Zytotrophoblast** Der fetomaternale Blutaustausch in der humanen Plazenta wird durch eine komplexe Barriere reguliert, die hauptsächlich aus Synzytiotrophoblast und Zytotrophoblast besteht. Diese zweischichtige Struktur ist essentiell für den kontrollierten Austausch von Nährstoffen und Sauerstoff zwischen Mutter und Fetus, während gleichzeitig eine direkte Vermischung der Blutkreisläufe verhindert wird. Die anderen Optionen sind falsch: Eine einzelne Trophoblastenschicht (D) wäre unzureichend, die Endothelzellen (B) sind zwar beteiligt, aber nicht die Hauptregulatoren, die Basalmembran (C) ist nur eine Komponente, und eine direkte Blutvermischung (E) würde zu gefährlichen immunologischen Reaktionen führen. ## 266 **B) Die Entstehung einer Hohlraumbildung und Differenzierung in innere und äußere Zellmasse** Der Übergang von der Morula zur Blastozyste ist durch zwei wesentliche Prozesse gekennzeichnet: Die Bildung eines flüssigkeitsgefüllten Hohlraums (Blastozoel) und die Differenzierung der Zellen in zwei verschiedene Populationen. Die äußere Zellschicht (Trophoblast) wird später zur Plazenta, während sich die innere Zellmasse zum eigentlichen Embryo entwickelt. Die anderen Antwortoptionen beschreiben entweder frühere Entwicklungsschritte (C: erste Zellteilung) oder spätere Ereignisse (A: Primitivstreifen, D: Keimblätter, E: Implantation). Diese Prozesse finden erst nach der Blastozystenbildung statt. ## 267 **A) Das Blut der Mutter vom Blut des Kindes** Die Plazentaschranke ist eine hochspezialisierte Gewebsbarriere, die das mütterliche vom kindlichen Blutkreislauf trennt. Diese Trennung ist lebenswichtig, da eine direkte Vermischung der beiden Blutkreisläufe gefährliche Komplikationen verursachen könnte. Die Schranke ermöglicht dennoch den kontrollierten Austausch von Sauerstoff, Nährstoffen und Abfallprodukten zwischen Mutter und Kind, während sie gleichzeitig als Schutzbarriere gegen viele Krankheitserreger fungiert. Die anderen Antwortoptionen sind anatomisch falsch, da weder die Nabelschnur von der Plazenta getrennt ist (B), noch eine vollständige Gewebetrennung zwischen Mutter und Kind besteht (C). Auch die Plazenta ist fest mit dem Uterus verbunden (D) und nicht vom Kind getrennt (E). ## 268 **B) Ektoderm** Das Ektoderm ist das äußerste der drei Keimblätter in der frühen Embryonalentwicklung und entwickelt sich aus der äußeren Zellschicht der Blastocyste. Es ist für die Bildung des gesamten Nervensystems (Gehirn, Rückenmark, peripheres Nervensystem) sowie der Epidermis (äußere Hautschicht) und ihrer Anhangsgebilde wie Haare und Nägel verantwortlich. Die anderen Optionen sind entweder falsch (Entoderm ist das innere Keimblatt) oder existieren in dieser Form gar nicht (Periderm, Exoderm). Das Epiderm ist lediglich ein Teil der Haut, aber kein embryonales Keimblatt. ## 269 **C) Zwei Arterien und eine Vene** Die Nabelschnur enthält typischerweise drei Blutgefäße: zwei Nabelarterien und eine Nabelvene. Die Arterien transportieren sauerstoffarmes Blut vom Fetus zur Plazenta, während die einzelne Vene sauerstoffreiches Blut von der Plazenta zum Fetus zurückführt. Diese Anordnung ist für die fetale Entwicklung essentiell, da sie einen effizienten Gasaustausch und Nährstofftransport gewährleistet. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch, da sie entweder die falsche Anzahl oder das falsche Verhältnis von Arterien zu Venen angeben. Diese 3-Gefäß-Struktur ist so wichtig, dass ihr Fehlen bei Ultraschalluntersuchungen ein Warnzeichen für mögliche Entwicklungsstörungen sein kann. ## 270 **B) Trophoblast** Der Trophoblast ist eine spezialisierte Zellschicht, die sich bereits im frühen Blastozystenstadium (etwa 5-6 Tage nach der Befruchtung) an der Außenseite des Embryos bildet. Diese Schicht ist essentiell für die Implantation, da sie Enzyme produziert, die die Gebärmutterschleimhaut aufweichen und den Embryo in diese einbetten. Außerdem entwickelt sich aus dem Trophoblast später die Plazenta. Die anderen genannten Strukturen (Primitivstreifen, Dottersack, Amnionhöhle und Neuralrohr) entstehen erst nach der erfolgreichen Implantation und sind daher für diesen Prozess nicht relevant. ## 271 **C) Die vierte linke Schlundbogenarterie.** Während der Embryonalentwicklung bilden sich paarige Schlundbogenarterien (auch Aortenbögen genannt), die symmetrisch auf beiden Seiten angelegt werden. Die vierte linke Schlundbogenarterie entwickelt sich zum definitiven Aortenbogen des erwachsenen Menschen, während sich die rechte zurückbildet. Die anderen Schlundbogenarterien entwickeln sich zu anderen Gefäßstrukturen oder bilden sich zurück. Eine Verschmelzung der beiden vierten Bögen findet nicht statt, und die zweiten Schlundbogenarterien entwickeln sich zu anderen Gefäßen (sie werden zu den Stapedialarterien). Die vierte rechte Schlundbogenarterie wird zum proximalen Teil der rechten Arteria subclavia. ## 272 **D) Nierenkörperchen** Das Nierenkörperchen entwickelt sich aus dem Mesoderm, dem mittleren Keimblatt des Embryos. Das Mesoderm bildet während der Embryonalentwicklung alle Strukturen des Bewegungsapparats (Knochen, Muskeln), des Blut- und Lymphsystems sowie der Nieren und Geschlechtsorgane. Die anderen Optionen stammen aus anderen Keimblättern: Der Trophoblast ist bereits vor der Keimblattbildung vorhanden, Epidermis und Augenlinse entstehen aus dem Ektoderm (äußeres Keimblatt) und Nervenzellen entwickeln sich ebenfalls aus dem Ektoderm, genauer aus der Neuralplatte. ## 273 **D) Es schützt vor Stößen, ermöglicht freie Beweglichkeit und trägt zur konstanten Umgebungstemperatur bei** Das Fruchtwasser in der Amnionhöhle erfüllt mehrere lebenswichtige Funktionen für den Embryo bzw. Fetus. Es wirkt als Stoßdämpfer, der den Fetus vor äußeren mechanischen Einwirkungen schützt. Gleichzeitig ermöglicht es dem heranwachsenden Kind, sich frei zu bewegen und seine Muskeln und Gelenke zu entwickeln. Zudem sorgt das Fruchtwasser für eine konstante Temperatur, was für die Entwicklung optimal ist. Die anderen Antwortoptionen sind falsch: Fruchtwasser dient nicht primär als Nährstoffquelle (A), die Nährstoffversorgung erfolgt über die Plazenta. Es verbindet nicht die Blutkreisläufe (B), diese bleiben durch die Plazentaschranke getrennt. Es verhindert nicht die Plazentaschranke (C) und ist nicht an der Keimblattbildung beteiligt (E).