## 77
**C) in die linke Vorkammer**
Die Lungenvenen transportieren sauerstoffreiches Blut aus der Lunge zurück zum Herzen und münden in die linke Vorkammer (Atrium). Dies ist ein wichtiger Teil des Lungenkreislaufs: Das Blut wird von der rechten Herzkammer durch die Lungenarterie zur Lunge gepumpt, nimmt dort Sauerstoff auf und fließt dann über die Lungenvenen zur linken Vorkammer zurück. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch: Die rechte Vorkammer (A) empfängt sauerstoffarmes Blut aus dem Körper, die linke Kammer (B) pumpt bereits das Blut in den Körperkreislauf. Eine Mündung in beide Vorkammern (D) würde den Kreislauf durcheinanderbringen, und die Pulmonalarterie (E) führt von der rechten Herzkammer weg zur Lunge.
## 78
**D) Nebenhoden**
Der Nebenhoden ist das wichtigste Speicherorgan für reife Spermien im männlichen Reproduktionssystem. Nach ihrer Bildung in den Hodenkanälchen wandern die Spermien durch das Hodennetz in den Nebenhoden, wo sie für mehrere Wochen gelagert und zur vollen Befruchtungsfähigkeit heranreifen. Hier erlangen sie auch ihre Beweglichkeit. Die anderen genannten Organe haben andere Funktionen: Die Prostata produziert Sekrete für die Ejakulation, die Samenbläschen bilden einen Großteil der Samenflüssigkeit, der Samenleiter transportiert die Spermien während der Ejakulation, und das Hodennetz ist lediglich ein Verbindungssystem zwischen Hodenkanälchen und Nebenhoden.
## 79
**E) Glukokortikoide**
Glukokortikoide sind die wirksamsten entzündungshemmenden Medikamente, die in der Medizin eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Bildung von entzündungsfördernden Substanzen hemmen und die Aktivität des Immunsystems dämpfen. Die anderen genannten Hormone haben andere Hauptfunktionen: Aldosteron reguliert den Mineralstoffwechsel, Glukagon erhöht den Blutzuckerspiegel, Adrenalin ist ein Stresshormon und Thyroxin steuert den Stoffwechsel. Glukokortikoide werden bei verschiedenen Erkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis oder Allergien eingesetzt, wo eine überschießende Immunreaktion gedämpft werden soll.
## 80
**B) Die glomeruläre Filtration in den Nierenkörperchen**
Eine verminderte Urinausscheidung (Oligurie) deutet primär auf eine gestörte glomeruläre Filtration hin, da hier der erste und wichtigste Schritt der Harnbildung stattfindet. In den Nierenkörperchen wird normalerweise etwa 180 Liter Primärharn pro Tag aus dem Blut gefiltert. Ist dieser Prozess gestört, kann nicht genügend Filtrat gebildet werden, was direkt zu einer verminderten Urinmenge führt. Die anderen Optionen können zwar auch Probleme verursachen, würden aber nicht primär zu einer stark verminderten Urinmenge führen: Eine gestörte Glucoseresorption (A) führt zu Glucosurie, ADH-Mangel (C) zu vermehrter Wasserausscheidung, und Störungen der Harnleiter (E) oder Harnblase (D) beeinträchtigen eher die Harnentleerung als die Harnproduktion.
## 81
**B) Das Zellvolumen nimmt zu bei gleichbleibender Zellzahl.**
Hypertrophie beschreibt eine Form des Gewebewachstums, bei der einzelne Zellen größer werden, ohne dass sich ihre Anzahl verändert. Dies geschieht typischerweise als Anpassung an erhöhte Belastung, wie beispielsweise beim Muskelwachstum durch Training. Die anderen Optionen beschreiben entweder eine Hyperplasie (Zunahme der Zellzahl bei C), eine Atrophie (Abnahme des Zellvolumens bei E) oder kombinieren falsche Veränderungen (A und D). Die Hypertrophie ist ein wichtiger Anpassungsmechanismus des Körpers, der es Geweben ermöglicht, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, ohne neue Zellen bilden zu müssen.
## 82
**B) Proximale Tubuli**
Die proximalen Tubuli sind der Hauptort der Glukose-Rückresorption in der Niere. Hier werden nahezu 100% der filtrierten Glukose aus dem Primärharn zurück ins Blut transportiert. Dies geschieht durch spezielle Natrium-Glukose-Cotransporter (SGLT), die Glukose zusammen mit Natrium-Ionen aktiv aus dem Tubulus aufnehmen. Die anderen genannten Strukturen haben andere wichtige Funktionen: Henle-Schleifen sind für die Harnkonzentrierung zuständig, Sammelrohre regulieren den Wasserhaushalt, distale Tubuli steuern den Elektrolythaushalt, und Nierenkörperchen sind für die Filtration des Blutes verantwortlich.
## 83
**C) Gerinnungsfaktoren**
Der Hauptunterschied zwischen Blutserum und Blutplasma liegt in den Gerinnungsfaktoren. Blutplasma enthält alle löslichen Blutbestandteile einschließlich der Gerinnungsfaktoren, während Serum das Plasma nach erfolgter Blutgerinnung darstellt - also ohne Gerinnungsfaktoren, die bei der Gerinnung verbraucht wurden. Alle anderen genannten Komponenten (Immunglobuline, Elektrolyte) bleiben im Serum erhalten. Erythrozyten und Leukozyten sind zelluläre Bestandteile, die weder im Plasma noch im Serum vorkommen, da sie bei der Gewinnung beider Fraktionen durch Zentrifugation entfernt werden.
## 84
**E) Arterien, die mit anderen Arterien keine Verbindungen eingehen**
Endarterien sind spezielle Blutgefäße, die keine Verbindungen (Anastomosen) zu benachbarten Arterien ausbilden. Dies macht sie besonders anfällig für Durchblutungsstörungen, da bei einem Verschluss keine alternative Blutversorgung über Umgehungskreisläufe möglich ist. Die anderen Optionen sind falsch: Arterien münden grundsätzlich in ein Kapillarsystem (D), haben keine direkten Verbindungen zum Lymphsystem (B) und gehen auch nicht direkt in Venen über (C). Ein offenes Blutgefäßsystem (A) existiert beim Menschen generell nicht - unser Kreislaufsystem ist geschlossen.
## 85
**A) Sekretion von Pepsin und Salzsäure**
Die Magenschleimhaut ist spezialisiert auf die Produktion von Verdauungsenzymen und Säuren. Die wichtigsten Sekrete sind das eiweißspaltende Enzym Pepsin und Salzsäure (HCl). Die Salzsäure aktiviert das zunächst inaktive Pepsinogen zu Pepsin und schafft mit einem pH-Wert von 1-2 das saure Milieu, das für die Proteinverdauung optimal ist. Die anderen Optionen sind falsch: Wasserresorption findet hauptsächlich im Dickdarm statt (B), Gallensäuren werden in der Leber produziert (C), Vitamin B12 wird im Dünndarm aufgenommen (D), und Amylase wird vom Pankreas und den Speicheldrüsen, nicht aber vom Magen gebildet (E).
## 86
**A) 1 und 3 sind richtig **
Ein Spermium besteht aus drei Hauptkomponenten: dem Kopfstück (1), das den haploiden Chromosomensatz und Enzyme für das Eindringen in die Eizelle enthält, dem Mittelstück (3), das reich an Mitochondrien für die Energieversorgung ist, und dem Schwanzstück (auch Flagellum genannt), das für die Fortbewegung verantwortlich ist. Ein "Schalterstück" (2) oder "Streifenstück" (4) existieren nicht als Strukturen eines Spermiums. Das Verbindungsstück zwischen Kopf und Mittelstück wird als Halsstück bezeichnet, während das Schwanzstück in ein Haupt- und Endstück unterteilt wird. Diese präzise Struktur ermöglicht dem Spermium seine Funktion als bewegliche Keimzelle.
## 87
**C) Fettzelle des subkutanen Fettgewebes**
Fettzellen im subkutanen Gewebe spielen eine zentrale Rolle bei der Dekubitusentwicklung, da sie besonders druckempfindlich sind. Bei längerem Druck auf das Gewebe werden diese Zellen gequetscht, was die Durchblutung behindert und zum Absterben des Gewebes führen kann. Die anderen Optionen sind weniger relevant: Schwann'sche Zellen sind zwar für die Schmerzwahrnehmung wichtig, aber nicht primär am Gewebeschaden beteiligt. Epithelzellen der Schweißdrüsen, Endothelzellen und Keratinozyten sind zwar auch betroffen, aber der initiale Gewebeschaden beginnt typischerweise im subkutanen Fettgewebe, da hier der Druck am stärksten wirkt und die Durchblutung zuerst beeinträchtigt wird.
## 88
**D) Plazenta**
Die Plazenta ist das einzige der genannten Organe mit einem offenen Gefäßsystem. In der Plazenta fließt das mütterliche Blut durch weite, wandlose Räume (intervillöse Räume) zwischen den fetalen Zotten. Dies ermöglicht einen optimalen Stoffaustausch zwischen Mutter und Kind, ohne dass direkte Gefäßverbindungen bestehen. Alle anderen genannten Organe (Lunge, Prostata, Herz, Blinddarm) besitzen ein geschlossenes Gefäßsystem mit definierten Blutgefäßen wie Arterien, Venen und Kapillaren, in denen das Blut innerhalb klar abgegrenzter Gefäßwände fließt.
## 89
**C) 3. und 4. sind richtig**
Die Aussagen 1 und 2 sind falsch: Bei der Atmung wird pro Atemzug nur ein Teil der Luft in der Lunge ausgetauscht (ca. 0,5 L von 3 L Gesamtvolumen), und der Gasaustausch findet in den Alveolen (Lungenbläschen) statt, nicht in den Bronchien. Die Aussagen 3 und 4 sind korrekt: Sauerstoff wird tatsächlich an das Hämoglobin der Erythrozyten gebunden, wodurch das sauerstoffreiche hellrote Blut entsteht. Auch ein Teil des $CO_2$ (etwa 20-25%) wird an Hämoglobin gebunden transportiert, während der größere Teil als Hydrogencarbonat im Blutplasma gelöst wird. Diese Transportmechanismen sind essentiell für die effiziente Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff und die Entsorgung des Kohlendioxids.
## 90
**E) eine Basalmembran**
Die Basalmembran ist eine spezialisierte extrazelluläre Matrix, die das Epithelgewebe vom darunterliegenden Bindegewebe trennt und gleichzeitig fest verankert. Sie besteht hauptsächlich aus Kollagen Typ IV, Laminin und Proteoglykanen und bildet eine stabile Verbindungsschicht zwischen beiden Gewebetypen. Die anderen Antwortoptionen sind falsch: Weder die Fortsätze von Binde- oder Epithelzellen (A, B) noch der Bürstensaum (C), der nur an der apikalen Seite mancher Epithelien vorkommt, dienen der Verankerung. Eine Lipid-Doppelschicht (D) ist Bestandteil von Zellmembranen, nicht aber der Gewebebefestigung.
## 91
**D) wird von Ependymzellen ausgekleidet**
Der Zentralkanal des Rückenmarks ist ein mit Liquor cerebrospinalis gefüllter Hohlraum, der von spezialisierten Ependymzellen ausgekleidet wird. Diese Zellen sind wichtig für die Produktion und Zirkulation der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit. Der Kanal liegt zentral in der grauen Substanz (nicht zwischen grauer und weißer Substanz, wie in A angegeben) und enthält weder Rückenmarknerven (B) noch Axone vegetativer Nervenzellen (C). Option E ist zwar teilweise korrekt, da der Zentralkanal in der grauen Substanz liegt, aber die entscheidende Charakteristik der Ependymzellauskleidung fehlt.
## 92
**E) Kreislauf vom Herz zur Lunge und zurück, zur Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff**
Der kleine Kreislauf, auch Lungenkreislauf genannt, transportiert sauerstoffarmes Blut von der rechten Herzkammer durch die Lungenarterien zur Lunge, wo es mit Sauerstoff angereichert wird. Das nun sauerstoffreiche Blut fließt über die Lungenvenen zurück zum linken Vorhof des Herzens. Die anderen Optionen beschreiben dagegen Teilbereiche des großen Kreislaufs (Körperkreislauf): Die Versorgung von Darm (A), Leber (B), Lungengewebe über die Bronchialarterien (C) und Gehirn (D) erfolgt über den großen Kreislauf, der das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in alle Körperregionen pumpt.
## 93
**A) Bei einem Eigenreflex sind das gereizte Organ und das Erfolgsorgan identisch.**
Ein Eigenreflex (auch monosynaptischer Reflex genannt) ist dadurch gekennzeichnet, dass Reizaufnahme und Reaktion im selben Organ stattfinden - zum Beispiel im selben Muskel. Der bekannteste Eigenreflex ist der Kniesehnenreflex, bei dem die Dehnung des Oberschenkelmuskels zu dessen Kontraktion führt. Die anderen Antwortoptionen enthalten mehrere Fehler: Der Kniesehnenreflex ist entgegen D ein typischer Eigenreflex, nicht Fremdreflex. Fremdreflexe können sehr wohl von der Person selbst ausgelöst werden (B ist falsch). Eigenreflexe verlaufen über das Rückenmark, nicht über das Kleinhirn (C ist falsch), und die Geschwindigkeit eines Reflexes (E) hängt von der Länge der Reflexbahn ab, nicht von der Art des Reflexes.
## 94
**E) Langanhaltende Kontraktionsfähigkeit**
Die glatte Muskulatur des Gastrointestinaltrakts ist auf ausdauernde, langsame Kontraktionen spezialisiert, die für die kontinuierliche Verdauungsarbeit essentiell sind. Im Gegensatz zur Skelettmuskulatur ermüdet sie kaum und kann über lange Zeit einen Grundtonus aufrechterhalten. Die anderen Optionen sind falsch: Die glatte Muskulatur wird unwillkürlich (nicht bewusst) gesteuert (B), kontrahiert sich langsam statt rasch (C), und eine "aktive Dehnung" (D) ist physiologisch nicht möglich. Schnelle Ermüdung (A) ist charakteristisch für die Skelettmuskulatur, nicht für die glatte Muskulatur des Verdauungstrakts.
## 95
**B) Osteoblasten**
Osteoblasten sind die charakteristischen Zellen des Knochengewebes und für den Knochenaufbau verantwortlich. Sie produzieren die organische Knochenmatrix (hauptsächlich Kollagen) und sind an der Mineralisierung des Knochens mit Calciumphosphat beteiligt. Die anderen Optionen sind falsch, da Lymphozyten und Makrophagen Immunzellen sind, Chondrozyten im Knorpelgewebe vorkommen und Fibroblasten typisch für Bindegewebe sind. Zwar können diese Zellen auch im Knochen auftreten, aber sie sind nicht die charakteristischen Knochenzellen. Osteoblasten differenzieren sich später zu Osteozyten, die in der mineralisierten Knochenmatrix eingemauert sind und den Knochenstoffwechsel regulieren.
## 96
**C) Aktin und Myosin**
Die Muskelkontraktion basiert auf dem Zusammenspiel der Proteine Aktin und Myosin, die durch den sogenannten Querbrückenzyklus die Muskelverkürzung bewirken. Dabei gleiten die dünnen Aktinfilamente zwischen die dicken Myosinfilamente, wodurch sich die Sarkomere (kleinste funktionelle Einheiten des Muskels) verkürzen. Dieser ATP-abhängige Prozess wird als Gleitfilamenttheorie bezeichnet. Die anderen Optionen nennen Proteine mit anderen Funktionen: Kinesin und Dynein sind Motorproteine für den intrazellulären Transport, Vimentin und Keratin sind Strukturproteine, Cadherin und Integrin sind Zelladhäsionsproteine, und Cathepsin und Caspasen sind Enzyme für den Proteinabbau bzw. die Apoptose.
## 97
**D) Plazenta**
Die Plazenta ist das einzige der genannten Organe, das keine direkte Nervenversorgung besitzt. Dies ist physiologisch sinnvoll, da die Plazenta ein temporäres Organ ist, das sich während der Schwangerschaft neu bildet und sich ausschließlich dem Stoffaustausch zwischen Mutter und Kind widmet. Alle anderen genannten Organe benötigen eine nervale Steuerung für ihre Funktion: Die Niere wird zur Regulation der Durchblutung und Filtration innerviert, die Prostata für ihre sekretorische Funktion, die Leber zur Stoffwechselregulation und das Herz für die Anpassung der Herzfrequenz und Kontraktionskraft. Die Plazenta hingegen wird hauptsächlich hormonell reguliert.
## 98
**B) Hirn-Luft-Schranke**
Die Hirn-Luft-Schranke existiert nicht, während alle anderen genannten Barrieren wichtige Schutzfunktionen im Körper erfüllen. Die Blut-Hirn-Schranke schützt unser Gehirn vor schädlichen Substanzen im Blut, die Blut-Hoden-Schranke bewahrt die Spermienentwicklung vor Störungen, die Plazenta-Schranke reguliert den Stoffaustausch zwischen Mutter und Ungeborenem, und die Darm-Schranke kontrolliert die Aufnahme von Nährstoffen ins Blut. Eine direkte Barriere zwischen Gehirn und Luft wäre auch nicht sinnvoll, da unser Gehirn bereits durch den Schädelknochen, die Hirnhäute und die Cerebrospinalflüssigkeit geschützt ist.
## 99
**C) In der Plazenta**
Die Plazenta ist neben den Ovarien ein wichtiges endokrines Organ, das während der Schwangerschaft verschiedene weibliche Geschlechtshormone produziert, insbesondere Östrogen und Progesteron. Diese Hormone sind essentiell für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft und die Entwicklung des Fetus. Hypothalamus und Hypophyse produzieren zwar Hormone, die den weiblichen Zyklus steuern (wie FSH und LH), sind aber selbst keine Produktionsorte für Geschlechtshormone. Die Eizelle produziert keine Hormone. Die Nebenniere produziert zwar auch geringe Mengen an Androgenen, die zu Östrogenen umgewandelt werden können, ist aber nicht als Hauptproduktionsort weiblicher Geschlechtshormone zu betrachten.
## 100
**A) Ausschließlich während der präeruptiven Zahnentwicklung**
Die Amelogenese (Zahnschmelzbildung) findet ausschließlich während der Zahnentwicklung vor dem Durchbruch statt. Die spezialisierten Zellen (Ameloblasten) produzieren den Zahnschmelz nur in dieser Phase und gehen beim Zahndurchbruch zugrunde. Daher ist eine spätere Neubildung oder Reparatur von Zahnschmelz nicht möglich - er ist das einzige Gewebe des Körpers, das sich nicht regenerieren kann. Die anderen Optionen sind falsch, da der Schmelz weder lebenslang gebildet wird (B), noch ausschließlich embryonal (C), nach dem Durchbruch (D) oder in der Pubertät (E) entsteht. Dies erklärt auch, warum Zahnschmelzdefekte dauerhaft sind und besonderer Prophylaxe bedürfen.
## 101
**E) Der Eileiter transportiert die Eizelle zum Eierstock.**
Diese Aussage ist falsch, da der Eileiter die Eizelle vom Eierstock in Richtung Gebärmutter transportiert, nicht umgekehrt. Nach dem Eisprung wird die reife Eizelle vom Eileiter aufgenommen, dessen Flimmerhärchen sie in Richtung Gebärmutter bewegen. Hier kann auch die Befruchtung durch eine Samenzelle stattfinden. Die anderen Aussagen sind korrekt: Die Gebärmutter vergrößert sich tatsächlich während der Schwangerschaft erheblich, ist von der Gebärmutterschleimhaut ausgekleidet, und die Eierstöcke produzieren die wichtigen weiblichen Geschlechtshormone. Auch die anatomische Beschreibung der Anzahl der Organe ist zutreffend.
## 102
**D) Nierenkanälchen**
Die Bildung des Sekundärharns findet hauptsächlich in den Nierenkanälchen statt, wo der Primärharn durch selektive Rückresorption und Sekretion modifiziert wird. Während im Glomerulum (E) zunächst der Primärharn durch Filtration des Blutes entsteht, erfolgt die eigentliche Harnkonzentrierung erst in den verschiedenen Abschnitten der Nierenkanälchen. Hier werden wichtige Stoffe wie Glucose, Aminosäuren und die meisten Elektrolyte wieder ins Blut aufgenommen, während andere Substanzen aktiv in den Harn sezerniert werden. Das Nierenbecken (A) und der Harnleiter (B) dienen lediglich dem Harntransport, während das Nierenkörperchen (C) die übergeordnete Struktur ist, die Glomerulum und Bowman-Kapsel umfasst.
## 103
**C) Zwischen linkem Vorhof und linker Kammer**
Die Mitralklappe, auch Bikuspidalklappe genannt, befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer und ist eine der vier Herzklappen. Sie funktioniert wie ein Rückschlagventil und verhindert, dass sauerstoffreiches Blut während der Kontraktion der linken Kammer zurück in den linken Vorhof fließt. Die anderen Optionen beschreiben die Positionen der übrigen Herzklappen: Die Pulmonalklappe liegt zwischen rechter Kammer und Lungenarterie (A), die Aortenklappe zwischen linker Kammer und Aorta (B), und die Trikuspidalklappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer (D). Option E ist anatomisch falsch, da es keine direkte Klappenverbindung zwischen den Vorhöfen gibt.
## 104
**D) Gleichgewicht **
Das Gleichgewichtsorgan (Vestibularorgan) befindet sich im Innenohr und besteht aus den drei Bogengängen sowie dem Sacculus und Utriculus. Diese Strukturen enthalten Sinneszellen mit feinen Härchen und Calcit-Kristallen, die bei Bewegungen des Kopfes durch die Schwerkraft und Trägheitskräfte ausgelenkt werden. So können wir unsere Lage im Raum und Bewegungen wahrnehmen. Die anderen genannten Sinneswahrnehmungen werden durch andere Organe vermittelt: Temperatur und Druck durch Rezeptoren in der Haut, Geschmack durch Geschmacksknospen auf der Zunge und Geruch durch die Riechschleimhaut in der Nase.
## 105
**D) Alle Aussagen sind richtig.**
Die Tuba uterina (Eileiter) weist tatsächlich alle genannten Eigenschaften auf: Die stark gefaltete Schleimhaut (1) vergrößert die Oberfläche und enthält Flimmerhärchen, die für den Transport der Eizelle wichtig sind. Der trichterförmige Eingang (Infundibulum) (2) fängt die Eizelle nach dem Eisprung auf. Die glatte Muskulatur (3) in der Wand erzeugt wellenförmige Bewegungen, die zusammen mit den Flimmerhärchen den Transport von Eizelle und später des befruchteten Eis unterstützen. Die Befruchtung der Eizelle durch das Spermium findet physiologischerweise im Eileiter statt (4), typischerweise im äußeren Drittel. Diese anatomischen und funktionellen Merkmale sind alle essentiell für die Fortpflanzung.
## 106
**C) Bewusstes Denken, Lernen und Gedächtnis.**
Das Großhirn (Cerebrum) ist das wichtigste Zentrum für höhere geistige Funktionen im menschlichen Nervensystem. Es ermöglicht uns bewusstes Denken, Problemlösung, Sprachverarbeitung und die Speicherung von Erinnerungen. Die anderen Optionen beschreiben hingegen Funktionen anderer Hirnbereiche: Die Steuerung lebenswichtiger Funktionen wie Atmung und Herzschlag (A) erfolgt durch das verlängerte Mark (Medulla oblongata), die Bewegungskoordination (B) ist Aufgabe des Kleinhirns, Hunger und Durst (D) werden vom Hypothalamus reguliert, und die Reflexsteuerung (E) findet hauptsächlich im Rückenmark statt.
## 107
**C) Nach 4-6 Wochen**
Die Neubildung roter Blutkörperchen (Erythropoese) ist ein komplexer Prozess, der im Knochenmark stattfindet und etwa 4-6 Wochen benötigt. Nach einer Blutspende wird die Produktion durch das Hormon Erythropoetin (EPO) verstärkt angeregt, um den Verlust auszugleichen. Die kürzeren Zeitangaben von 2-3 Tagen oder 1-2 Wochen sind deutlich zu kurz für eine vollständige Regeneration, während 3-4 Monate oder ein halbes Jahr unrealistisch lang wären. Das Blutplasma wird bereits nach 24-48 Stunden wieder aufgefüllt, die Erythrozyten benötigen jedoch aufgrund ihrer komplexeren Struktur und Reifung deutlich länger.
## 108
**B) 4. und 5. sind richtig.**
Die Filtration des Primärharns findet im Nierenkörperchen (Glomerulus) statt und wird durch drei Hauptkomponenten der Filtrationsmembran ermöglicht:
1. **Fenestrierte Kapillarendothelzellen:** Diese haben Poren und bilden die innerste Schicht des Filters. Sie sind direkt an der Filtration beteiligt.
2. **Basalmembran:** Diese mittlere Schicht des Filters hält größere Proteine zurück und ist ein zentraler Teil des Filtersystems.
3. **Podozyten:** Diese Zellen bilden mit ihren Fußfortsätzen und den dazwischenliegenden Filterschlitzen die äußere Schicht des Filters und sind ebenfalls essenziell für die Filtration.
Die anderen genannten Strukturen sind NICHT direkt für die Filtration verantwortlich.
## 109
**D) Eisen**
Eisenmangel ist eine der häufigsten Ursachen für eine verminderte Erythrozytenzahl (Anämie), da Eisen ein essentieller Bestandteil des Hämoglobins ist. Ohne ausreichend Eisen kann der Körper nicht genügend Hämoglobin produzieren, welches für die Bildung funktionsfähiger roter Blutkörperchen notwendig ist. Die anderen Optionen sind nicht korrekt: Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung, Sauerstoff wird von Erythrozyten transportiert aber beeinflusst nicht ihre Bildung, Jod ist für die Schilddrüsenhormone wichtig, und Hämoglobin ist selbst ein Protein, das erst mit Hilfe von Eisen gebildet wird - es ist also die Folge, nicht die Ursache der Erythrozytenbildung.
## 110
**A) Die Hypophyse produziert FSH und LH.**
Die Hormonproduktion im Hypothalamus-Hypophysen-System folgt einer klaren Arbeitsteilung: Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) ist tatsächlich für die Produktion der Gonadotropine FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) zuständig. Diese Hormone steuern die Geschlechtsentwicklung und Fortpflanzungsfunktionen. Die anderen Optionen sind falsch, da weder Hypothalamus noch Hypophyse die Geschlechtshormone Östrogene, Östradiol, Progesteron oder Testosteron selbst produzieren - diese werden stattdessen in den Gonaden (Eierstöcke, Hoden) unter dem Einfluss von FSH und LH gebildet. Der Hypothalamus produziert lediglich übergeordnete Steuerungshormone (Releasing-Hormone), die die Ausschüttung von FSH und LH regulieren.
## 111
**A) Zotten **
Die Dünndarmzotten sind fingerförmige Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die bereits mit bloßem Auge als samtartige Struktur erkennbar sind. Sie vergrößern die Oberfläche des Dünndarms um das 7- bis 10-fache und sind etwa 0,5-1,5 mm lang. Die anderen genannten Strukturen sind nur mikroskopisch sichtbar: Enterozyten sind einzelne Darmwandzellen, Mikrovilli sind winzige Ausstülpungen auf den Enterozyten (vergrößern die Oberfläche nochmals um das 20-fache), schleimbildende Zellen sind spezielle Einzelzellen, und Flimmerhärchen kommen im Dünndarm gar nicht vor (sie befinden sich hauptsächlich in den Atemwegen).
## 112
**C) Acetylcholin**
Acetylcholin ist der wichtigste Neurotransmitter an der neuromuskulären Endplatte, der die Signalübertragung zwischen Motoneuron und Skelettmuskel ermöglicht. Wenn ein Nervenimpuls die Endplatte erreicht, wird Acetylcholin aus den Vesikeln freigesetzt und bindet an spezielle Rezeptoren auf der Muskelzelle. Dies führt zur Öffnung von Ionenkanälen und letztlich zur Muskelkontraktion. Die anderen genannten Substanzen (Methylserin, Carbonylglycin, Butylprolin, Acylcystein) sind erfundene oder modifizierte Aminosäuren, die keine Rolle als Neurotransmitter spielen.
## 113
**C) Im Innenohr**
Die Gleichgewichtsrezeptoren befinden sich im Innenohr, genauer gesagt im Vestibularorgan. Dieses besteht aus drei Bogengängen und zwei Vorhofsäckchen (Utriculus und Sacculus). Die Bogengänge enthalten Sinneszellen, die Drehbewegungen des Kopfes registrieren, während die Vorhofsäckchen die lineare Beschleunigung und die Schwerkraft wahrnehmen. Das Mittelohr (A) dient nur der Schallübertragung, der Hirnstamm (B) und das Kleinhirn (E) verarbeiten zwar Gleichgewichtsinformationen, enthalten aber keine Rezeptoren. Die Nebenhöhlen (D) haben keine Funktion bei der Gleichgewichtswahrnehmung.
## 114
**B) Der Endharn gelangt über die Harnröhre in die Harnblase.**
Diese Aussage ist falsch, da der anatomische Ablauf genau umgekehrt ist: Der Endharn sammelt sich zunächst in der Harnblase und wird von dort über die Harnröhre nach außen geleitet. Der korrekte Weg des Harns ist: Nierenbecken → Harnleiter → Harnblase → Harnröhre → Ausscheidung. Alle anderen Aussagen sind korrekt: Die Niere reguliert den Säure-Basen-Haushalt durch selektive Ausscheidung von $H^+$-Ionen und $HCO_3^-$ (A), der Harnleiter transportiert den Harn vom Nierenbecken zur Blase (C), der Primärharn entsteht durch Filtration in den Glomeruli (D), und die Niere beeinflusst den Blutdruck durch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (E).
## 115
**C) >20 Atemzüge/min**
Tachypnoe bezeichnet eine beschleunigte Atmung, die über der normalen Atemfrequenz von 12-20 Atemzügen pro Minute liegt. Der Grenzwert von >20 Atemzügen/min ist dabei die medizinisch definierte Schwelle. Die anderen Optionen sind entweder zu niedrig (A liegt sogar im Normalbereich), zu hoch spezifisch (B, D, E beschreiben bereits sehr stark erhöhte Atemfrequenzen) oder zu eng gefasst. Tachypnoe umfasst den gesamten Bereich oberhalb von 20 Atemzügen/min und kann bei verschiedenen Erkrankungen wie Fieber, Lungenentzündung oder Angststörungen auftreten.
## 116
**E) Zwerchfell**
Das Zwerchfell (Diaphragma) ist ein kuppelförmiger Muskel, der als wichtigste anatomische Grenze den Brustkorb (Thorax) vom Bauchraum (Abdomen) trennt. Es ist nicht nur eine passive Trennwand, sondern der wichtigste Atemmuskel des Menschen. Bei der Einatmung zieht sich das Zwerchfell zusammen und wird flacher, wodurch sich das Lungenvolumen vergrößert. Die anderen genannten Strukturen sind verschiedene Arten von serösen Häuten: Das Rippenfell (Pleura) umgibt die Lunge, das Bauchfell (Peritoneum) kleidet die Bauchhöhle aus, das Herzfell (Perikard) umhüllt das Herz, und das Lungenfell ist ein anderer Begriff für das bereits genannte Rippenfell - keine dieser Strukturen trennt jedoch die beiden Körperhöhlen voneinander.
## 117
**D) Alle sind richtig.**
Alle fünf Aussagen über Reflexe sind korrekt. Der Patellarsehnenreflex ist ein klassischer Rückenmarksreflex, bei dem das Rückenmark als Reflexzentrum dient (1). Reflexe sind per Definition unwillkürliche, automatische Reaktionen des Körpers auf bestimmte Reize (2). Der Pupillenreflex schützt die empfindliche Netzhaut vor zu starkem Licht durch Verengung der Pupille (3). Ein Reflexbogen besteht mindestens aus einem sensorischen und einem motorischen Neuron, also mindestens zwei Neuronen (4). Bedingte Reflexe wie der Pawlowsche Speichelreflex müssen im Gegensatz zu angeborenen Reflexen erst durch wiederholte Reiz-Reaktions-Kopplung erlernt werden (5).
## 118
**C) Die Fortbewegung des Nahrungsbreis durch rhythmische Muskelkontraktionen.**
Die Peristaltik ist eine wellenförmige Bewegung der Darmmuskulatur, bei der sich Ring- und Längsmuskulatur abwechselnd zusammenziehen und entspannen. Diese koordinierte Muskelbewegung schiebt den Nahrungsbrei systematisch in Richtung Dickdarm vorwärts. Die anderen Optionen beschreiben zwar auch wichtige Darmfunktionen, sind aber nicht spezifisch für die Peristaltik: Die Durchmischung (A) ist nur ein Nebeneffekt der peristaltischen Bewegung, der Flüssigkeitstransport (B) erfolgt über die Darmzotten, Verdauungsenzyme (D) werden von Drüsenzellen produziert, und die pH-Regulation (E) geschieht durch verschiedene Puffersysteme.
## 119
**D) Die Follikelreifung findet ausschließlich in der ersten Zyklushälfte statt.**
Die Follikelreifung ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich nicht auf die erste Zyklushälfte beschränkt. Bereits während der Lutealphase (zweite Zyklushälfte) beginnt die Rekrutierung und frühe Entwicklung neuer Follikel für den nächsten Zyklus. Die anderen Aussagen sind korrekt: FSH steuert die Follikelreifung, aus mehreren Primärfollikeln entwickelt sich durch Selektion ein dominanter Follikel, die Granulosazellen produzieren Östrogen, und der Follikel enthält sowohl Flüssigkeit als auch die Eizelle. Die Follikelreifung ist also ein dynamischer, zyklusübergreifender Prozess, bei dem verschiedene Entwicklungsstadien parallel ablaufen.
## 120
**D) Schweißdrüsen**
Die Schweißdrüsen sind die wichtigsten Effektoren der Thermoregulation in der Haut. Durch die Produktion und Verdunstung von Schweiß können sie dem Körper aktiv Wärme entziehen (Verdunstungskälte) und so die Körpertemperatur effektiv regulieren. Pro Tag können bis zu mehrere Liter Schweiß produziert werden. Die anderen genannten Strukturen spielen nur eine untergeordnete Rolle: Haare bieten lediglich passive Isolierung, die Hornschicht schützt vor Wasserverlust, Talgdrüsen produzieren hautschützende Lipide, und das Subkutanfett dient hauptsächlich als Isolator und Energiespeicher. Keine dieser Strukturen kann die Körpertemperatur so aktiv und effizient regulieren wie die Schweißdrüsen.
## 121
**C) Glomerulus**
Das Glomerulus ist ein hochspezialisiertes Kapillarknäuel im Nierenkörperchen (Bowman-Kapsel), das für die erste Phase der Harnbildung - die Filtration des Blutes - verantwortlich ist. Durch seinen besonderen Aufbau mit gefensterten Kapillaren und der dreischichtigen Filtrationsmembran können hier täglich etwa 180 Liter Primärharn entstehen. Die anderen Optionen bezeichnen andere Nierenstrukturen: Das Nierenmark ist ein Teil des Nierengewebes, das Nierenbecken sammelt den fertigen Harn, das Nephron ist die gesamte Funktionseinheit der Niere (zu der das Glomerulus gehört), und der Gefäßpol ist nur der Ein- und Austrittspunkt der Blutgefäße am Nierenkörperchen.
## 122
**A) Bauchspeicheldrüse **
Die Bauchspeicheldrüse ist das einzige Organ, das Insulin produziert. Genauer gesagt wird Insulin in speziellen Zellgruppen der Bauchspeicheldrüse, den sogenannten Langerhans-Inseln, von den Beta-Zellen gebildet. Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert, indem es Körperzellen hilft, Glukose aus dem Blut aufzunehmen. Die anderen genannten Organe haben völlig andere Funktionen: Das Knochenmark ist für die Bildung von Blutzellen zuständig, die Mandeln gehören zum Immunsystem, die Milz filtert Blut und speichert Blutzellen, und der Thymus ist wichtig für die Entwicklung von T-Lymphozyten.
## 123
**C) Thrombozytopenie**
Eine verlängerte Blutungszeit ist ein typisches Zeichen einer Thrombozytopenie, also eines Mangels an Blutplättchen (Thrombozyten). Thrombozyten sind essentiell für die primäre Hämostase, indem sie sich an verletzte Gefäßwände anheften und einen ersten Thrombus bilden. Bei zu wenigen Thrombozyten verzögert sich dieser Prozess, wodurch die Blutung länger anhält. Die anderen Optionen sind unplausibel: Eine Thrombozytose (erhöhte Thrombozytenzahl) würde die Blutungszeit eher verkürzen, während Leukozytose (vermehrte weiße Blutkörperchen), Erythrozytose (erhöhte rote Blutkörperchen) und Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen) keinen direkten Einfluss auf die Blutungszeit haben.
## 124
**A) Die Lungenarterien transportieren das sauerstoffarme Blut von der rechten Herzkammer zur Lunge.**
Die Lungenarterien sind die einzigen Arterien im Körper, die sauerstoffarmes Blut transportieren - von der rechten Herzkammer zur Lunge, wo es mit Sauerstoff angereichert wird. Die anderen Optionen enthalten mehrere Fehler: Bei der Ausatmung (B) hebt sich das Zwerchfell und der Brustkorb fällt zusammen. Die Bronchien (C) verzweigen sich zu den Lungenbläschen (Alveolen), nicht zu den Lungenvenen. Bei einem normalen Atemzug (D) wird nur etwa ein Siebtel des Lungenvolumens ausgetauscht, nicht die gesamte Luft. Die Reihenfolge des Luftstroms bei der Einatmung ist: Nase/Mund -> Rachen -> Kehlkopf (Larynx) -> Luftröhre (Trachea) -> Bronchien
## 125
**C) Fibrozyt des Bindegewebes**
Die Adventitia ist die äußerste Schicht der Blutgefäßwand und besteht hauptsächlich aus lockerem Bindegewebe, in dem Fibrozyten die charakteristischen Zellen sind. Diese Bindegewebszellen produzieren Kollagenfasern und andere Strukturproteine, die der Gefäßwand Stabilität und Flexibilität verleihen. Die anderen Optionen beschreiben Zellen, die in anderen Gefäßschichten zu finden sind: Endothelzellen kleiden die Intima aus (A), glatte Muskelzellen und elastische Faserzellen befinden sich in der Media (B, E), und Perizyten sind spezifisch für Kapillaren (D), nicht für die Adventitia größerer Gefäße.
## 126
**C) rechter und linker Harnleiter - Harnblase - Harnröhre**
Der Harnweg folgt einem logischen anatomischen Verlauf: Der Urin wird aus beiden Nieren über die zwei Harnleiter (Ureter) zur Harnblase transportiert, wo er zwischengespeichert wird. Von dort gelangt er durch die einzelne Harnröhre (Urethra) nach außen. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch - es gibt keine rechte und linke Harnröhre (A, B) oder Harnblase (E), und die Reihenfolge in D ist verkehrt herum. Die Harnleiter transportieren den Urin durch wellenförmige Muskelbewegungen (Peristaltik), während die Harnröhre erst bei willkürlicher Entspannung des Schließmuskels den Urin nach außen lässt.
## 127
**C) Die glatte Muskulatur des Dünndarms**
Die Peristaltik wird durch die glatte Muskulatur in der Darmwand erzeugt, die in zwei Schichten angeordnet ist: einer äußeren Längs- und einer inneren Ringmuskelschicht. Diese unwillkürliche Muskulatur führt wellenförmige Kontraktionen aus, die den Nahrungsbrei durch den Darm transportieren. Im Gegensatz zu Skelettmuskeln (Optionen A und D) arbeitet die glatte Darmmuskulatur automatisch und wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Weder die Pulsationen der Darmarterien (B) noch die Bewegungen der Mesenterien (E) sind stark genug, um den Nahrungstransport zu gewährleisten - sie spielen für die Peristaltik keine direkte Rolle.
## 128
**C) In den linken Venenwinkel**
Der Ductus thoracicus ist das wichtigste Lymphsammelgefäß des Körpers und transportiert etwa 75% der gesamten Lymphe. Er beginnt in der Bauchhöhle als Cisterna chyli, verläuft durch den Brustraum nach oben und mündet charakteristischerweise in den linken Venenwinkel, wo sich linke Vena jugularis interna und linke Vena subclavia zur Vena brachiocephalica vereinigen. Diese anatomische Anordnung ist sinnvoll, da hier die Lymphflüssigkeit direkt dem venösen Blutsystem zugeführt werden kann. Die anderen Optionen sind anatomisch nicht korrekt - weder eine Mündung in arterielle Gefäße (Aorta) noch in den Ösophagus wäre mit der Funktion des Lymphsystems vereinbar.
## 129
**E) Ziliarkörper**
Der Ziliarkörper ist die zentrale Struktur für die Akkommodation (Anpassung der Sehschärfe) im Auge. Er besteht aus einem Ringmuskel, der über feine Zonulafasern mit der Linse verbunden ist. Wenn sich dieser Muskel entspannt, werden die Zonulafasern gespannt und die Linse flacher - ideal für die Fernsicht. Bei Kontraktion des Muskels erschlaffen die Fasern, wodurch sich die Linse durch ihre natürliche Elastizität stärker krümmt und so das Scharfsehen in der Nähe ermöglicht. Die anderen Strukturen haben andere Funktionen: Die Regenbogenhaut reguliert den Lichteinfall, der Glaskörper stützt den Augapfel, die äußeren Augenmuskeln bewegen den Augapfel, und die Hornhaut bricht das Licht.
## 130
**B) Beta-Zellen des Pankreas**
Die Beta-Zellen der Langerhans-Inseln im Pankreas sind die einzigen Zellen im menschlichen Körper, die Insulin produzieren. Diese hochspezialisierten Zellen überwachen kontinuierlich den Blutzuckerspiegel und setzen bei Bedarf Insulin frei, das den Glukose-Transport in die Körperzellen ermöglicht. Die anderen genannten Zelltypen haben völlig andere Funktionen: Stern-Zellen speichern Vitamin A in der Leber, Mikroglia sind die Immunzellen des Gehirns, Zona reticularis-Zellen produzieren Androgene in der Nebenniere, und Langerhans-Zellen (die nichts mit den Langerhans-Inseln zu tun haben) sind Immunzellen in der Haut, nicht in der Plazenta.
## 131
**D) neutrophile Granulozyten**
Neutrophile Granulozyten machen mit 50-70% den größten Anteil der weißen Blutkörperchen im Differenzialblutbild eines gesunden Erwachsenen aus. Sie sind wichtige Zellen der angeborenen Immunabwehr und bekämpfen vor allem bakterielle Infektionen. Im Vergleich dazu haben Lymphozyten einen Anteil von 20-40%, Monozyten 2-8%, eosinophile Granulozyten 1-4% und basophile Granulozyten nur 0-1%. Diese charakteristische Verteilung ist wichtig für die Diagnostik, da Verschiebungen auf bestimmte Erkrankungen hinweisen können.
## 132
**B) Stäbchenzellen sind für das Farbsehen und Zapfenzellen für das Hell-Dunkel-Sehen zuständig.**
Diese Aussage ist falsch - es ist genau umgekehrt: Zapfenzellen ermöglichen das Farbsehen, während Stäbchenzellen für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich sind. Die etwa 120 Millionen Stäbchenzellen in der Netzhaut enthalten den lichtempfindlichen Sehfarbstoff Rhodopsin und sind sehr lichtempfindlich, können aber keine Farben unterscheiden. Die ca. 6 Millionen Zapfenzellen hingegen besitzen verschiedene Farbpigmente für rot, grün und blau und ermöglichen so das Farbsehen bei ausreichender Helligkeit. Alle anderen Aussagen sind korrekt: Der Ziliarmuskel verändert die Linsenkrümmung zur Akkommodation, die Netzhaut enthält tatsächlich beide Zelltypen, und am blinden Fleck verlässt der Sehnerv das Auge.
## 133
**D) Alveolen**
Die Alveolen sind durch ein einschichtiges Plattenepithel ausgekleidet, was für ihre lebenswichtige Funktion beim Gasaustausch essentiell ist. Diese extrem dünne Zellschicht (nur etwa 0,1-0,2 µm) ermöglicht die schnelle Diffusion von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Atemluft und Blut. Die anderen Strukturen haben dagegen andere Epitheltypen: Die Nasenhöhle besitzt mehrreihiges Flimmerepithel mit Becherzellen zur Luftreinigung, die Bronchien und Trachea haben ebenfalls respiratorisches Flimmerepithel zum Abtransport von Fremdkörpern, und der Kehlkopf ist mit mehrschichtigem Plattenepithel ausgekleidet zum Schutz vor mechanischer Beanspruchung.
## 134
**D) Osteoklasten**
Osteoklasten sind spezialisierte Zellen, die für den Abbau (Resorption) der Knochenmatrix verantwortlich sind. Sie entstehen aus der Verschmelzung von Vorläuferzellen und sind durch ihre Mehrkernigkeit und ihre Fähigkeit, Säuren und Enzyme zu produzieren, gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu sind Osteoblasten für den Knochenaufbau zuständig, während Osteozyten die reifen Knochenzellen darstellen. Osteophyten sind krankhafte Knochenauswüchse, und der Begriff "Osteophagen" existiert in der Fachsprache nicht. Das Zusammenspiel von Osteoklasten (Abbau) und Osteoblasten (Aufbau) ermöglicht den ständigen Umbau des Knochengewebes und ist wichtig für die Anpassung an Belastungen sowie die Reparatur von Schäden.
## 135
**A) In den Nasenraum **
Die Tränenflüssigkeit wird über einen ausgeklügelten Ableitungsmechanismus in den Nasenraum transportiert. Am inneren Augenwinkel befinden sich die Tränenpünktchen, die wie kleine Abflüsse funktionieren. Von dort fließt die Tränenflüssigkeit durch die Tränenkanälchen in den Tränensack und weiter durch den Tränennasengang in die Nasenhöhle. Dieser natürliche Abflussweg erklärt auch, warum wir beim Weinen eine laufende Nase bekommen. Die anderen Antwortoptionen sind anatomisch falsch - weder der äußere Augenwinkel noch das obere Augenlid haben Abflusskanäle, und eine direkte Verbindung zum Rachen- oder Mundraum existiert nicht.
## 136
**C) Produktion von Prostatasekret**
Die Prostata ist eine wichtige Drüse des männlichen Fortpflanzungssystems, die das Prostatasekret produziert. Dieses Sekret macht etwa 30% der Samenflüssigkeit aus und enthält wichtige Nährstoffe und Enzyme für die Spermien. Die anderen Antwortoptionen sind falsch: Testosteron wird hauptsächlich in den Hoden produziert (A), die Prostata dient nicht dem mechanischen Schutz der Harnblase (B), der Transport der Spermien erfolgt durch die Samenleiter (D), und die Bildung von Spermatozoen findet in den Hoden statt (E).
## 137
**C) Aus dem Rückenmark treten 10 Rückenmarksnerven (Spinalnerven) aus.**
Diese Aussage ist falsch, da aus dem Rückenmark tatsächlich 31 Paare von Spinalnerven austreten - nicht nur 10. Diese setzen sich zusammen aus 8 Halsnervenpaaren (zervikal), 12 Brustnervenpaaren (thorakal), 5 Lendennervenpaaren (lumbal), 5 Kreuzbeinnervenpaaren (sakral) und 1 Steißbeinnervenpaare (kokzygeal). Die anderen Aussagen sind korrekt: Das Rückenmark erstreckt sich vom ersten Halswirbel bis zum zweiten Lendenwirbel, besteht aus grauer und weißer Substanz, wird von schützenden Rückenmarkshäuten umgeben und kann bei Verletzungen tatsächlich zu Querschnittslähmungen führen.
## 138
**C) eine Immunreaktion gegen körpereigene Antigene**
Bei einer Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen an, da es diese als fremd und gefährlich einstuft. Dies unterscheidet sich grundlegend von Allergien (A), bei denen die Immunreaktion gegen harmlose äußere Substanzen gerichtet ist. Bei Organtransplantationen (B) erkennt das Immunsystem korrekterweise fremdes Gewebe. Natürliche Killerzellen (D) sind zwar Teil des Immunsystems, ihre erhöhte Aktivität allein definiert aber keine Autoimmunerkrankung. Eine Immunglobulingabe (E) ist eine Therapieform und keine Krankheitsursache. Bekannte Beispiele für Autoimmunerkrankungen sind Typ-1-Diabetes, bei dem körpereigene Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden, oder Rheumatoide Arthritis.
## 139
**C) halbmondförmig**
Die Menisken im Kniegelenk haben tatsächlich eine charakteristische halbmondförmige (C-förmige) Gestalt, was ihnen auch ihren Namen gab (griechisch "meniskos" = Halbmond). Diese Form ist perfekt an ihre Funktion angepasst: Sie verteilen den Druck zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelknochen optimal und gleichen die unterschiedlichen Krümmungen der Gelenkflächen aus. Die anderen Formoptionen wie kugelförmig, quadratisch, trapezförmig oder vollmondförmig würden diese wichtigen biomechanischen Funktionen nicht erfüllen können und entsprechen nicht der tatsächlichen Anatomie des Kniegelenks.
## 140
**B) T-Lymphozyten**
Die Lymphflüssigkeit enthält hauptsächlich T-Lymphozyten, die ein wichtiger Teil des Immunsystems sind. Diese weißen Blutkörperchen zirkulieren zwischen Blut und Lymphsystem und spielen eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr. Die anderen Optionen sind falsch, da Makrophagen zwar auch im Immunsystem aktiv sind, aber hauptsächlich im Gewebe vorkommen. Osteoblasten sind knochenbildende Zellen, Chondrozyten findet man im Knorpelgewebe und Corneazellen sind Teil der Hornhaut des Auges. Diese Zelltypen haben keine direkte Funktion im Lymphsystem und sind dort nicht anzutreffen.
## 141
**C) Im Magen**
Die Magenschleimhaut enthält spezielle Drüsenzellen, die Salzsäure ($HCl$) produzieren. Diese Säure senkt den pH-Wert im Magen auf etwa 1-2 und erfüllt dabei mehrere wichtige Funktionen: Sie aktiviert das Enzym Pepsin, das Proteine spaltet, tötet schädliche Mikroorganismen ab und unterstützt die Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen. Die anderen genannten Organe produzieren zwar auch Verdauungssäfte, aber keine Salzsäure - die Mundspeicheldrüsen produzieren Speichel mit Enzymen, die Bauchspeicheldrüse erzeugt basische Verdauungsenzyme, der Zwölffingerdarm stellt Hormone her, und die Gallenblase speichert lediglich die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit.
## 142
**C) Glukagon**
Die Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse enthalten zwei Hauptzelltypen: β-Zellen, die Insulin produzieren, und α-Zellen, die Glukagon herstellen. Beide Hormone arbeiten als Gegenspieler in der Blutzuckerregulation. Während Insulin den Blutzuckerspiegel senkt, sorgt Glukagon für dessen Erhöhung, indem es die Umwandlung von Glykogen zu Glukose in der Leber fördert. Die falschen Antwortoptionen sind entweder andere Hormone (Adrenalin, Cortison), die nicht in den Langerhans-Inseln gebildet werden, oder Stoffwechselprodukte (Glukose als Zucker, Glykogen als Speicherform), die keine Hormone sind.
## 143
**C) Speicherung und Reifung der Spermien**
Der Nebenhoden ist ein wichtiges Organ im männlichen Reproduktionssystem, das sich als gewundener Gang dem Hoden anschließt. Seine Hauptaufgabe ist die Speicherung der im Hoden produzierten Spermien für mehrere Wochen sowie deren finale Reifung. Während dieser Zeit entwickeln die Spermien ihre volle Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit. Die anderen Optionen beschreiben Funktionen anderer Strukturen: Testosteron wird in den Leydig-Zellen des Hodens produziert (A), die Spermienproduktion findet in den Hodenkanälchen statt (D), und der mechanische Schutz (B) sowie die Blutversorgung (E) werden hauptsächlich durch den Hodensack bzw. das Gefäßsystem gewährleistet.
## 144
**B) Das Endometrium ist die äußere Schicht der Gebärmutterwand.**
Das Endometrium ist tatsächlich die innerste Schicht (Schleimhaut) der Gebärmutterwand, nicht die äußere Schicht. Die Gebärmutterwand besteht aus drei Schichten: außen das Perimetrium (Serosa), in der Mitte das Myometrium (Muskelschicht) und innen das Endometrium. Das Endometrium durchläuft während des Menstruationszyklus wichtige Veränderungen und wird bei ausbleibender Schwangerschaft als Menstruationsblutung abgestoßen. Die anderen Aussagen sind korrekt: Die Gebärmutter ist ein muskuläres Organ, das durch Bänder im Becken fixiert ist, sich während der Schwangerschaft stark vergrößern kann und deren unterer Teil als Cervix uteri bezeichnet wird.
## 145
**D) im Knochenmark**
Das Knochenmark ist der zentrale Ort der Blutbildung (Hämatopoese) im menschlichen Körper. Hier werden aus blutbildenden Stammzellen kontinuierlich neue Erythrozyten gebildet, die nach ihrer Reifung ins Blut abgegeben werden. Während die Milz zwar alte Erythrozyten abbaut und die Leber bei Föten noch an der Blutbildung beteiligt ist, findet die Erythropoese beim Erwachsenen ausschließlich im roten Knochenmark statt. Der Thymus ist hingegen für die Reifung von T-Lymphozyten zuständig, und in Blutgefäßen findet keine Bildung von Blutzellen statt. Die Produktion wird durch das Hormon Erythropoetin reguliert, das bei Sauerstoffmangel vermehrt ausgeschüttet wird.
## 146
**C) Es ist der Entstehungsort aller Blutzellen, einschließlich der Immunzellen.**
Das Knochenmark ist die zentrale "Produktionsstätte" aller Blutzellen (Hämatopoese). Hier entwickeln sich aus blutbildenden Stammzellen sowohl rote Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplättchen (Thrombozyten) als auch alle weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die zum Immunsystem gehören. Die anderen Optionen sind falsch: Antikörper werden hauptsächlich von B-Lymphozyten in lymphatischen Organen produziert (A), T-Lymphozyten reifen im Thymus (B), das Knochenmark ist aktives Bildungsorgan und nicht nur Speicher (D), und es bildet nicht nur Thrombozyten, sondern alle Blutzelltypen (E).
## 147
**D) Bogengang **
Der Bogengang ist eine zentrale Komponente des Vestibularapparats (Gleichgewichtsorgan) im Innenohr. Die drei Bogengänge sind mit Endolymphe gefüllte, ringförmige Strukturen, die in drei verschiedenen Raumebenen angeordnet sind und Drehbewegungen des Kopfes registrieren. Die anderen Optionen gehören zu anderen Teilen des Ohrs: Der Steigbügel ist ein Gehörknöchelchen im Mittelohr, das Corti-Organ ist das eigentliche Hörorgan in der Schnecke, die Paukenhöhle ist ein luftgefüllter Raum im Mittelohr, und die Schnecke (Cochlea) dient der Schallwahrnehmung.
## 148
**D) Am Magenausgang**
Der Pylorus (Pförtner) ist ein ringförmiger Schließmuskel, der sich am Übergang zwischen Magen und Zwölffingerdarm befindet und somit den Magenausgang markiert. Er reguliert die Nahrungsabgabe vom Magen in den Dünndarm, indem er sich rhythmisch öffnet und schließt. Dies ermöglicht eine kontrollierte Freigabe des vorverdauten Speisebreis (Chymus) und verhindert gleichzeitig ein Zurückfließen aus dem Darm in den Magen. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch: Der Mageneingang wird vom oberen Magenschließer (Kardia) kontrolliert, die Pfortader hat keine direkte Verbindung zum Verdauungskanal, und die Darmabschnitte verfügen über andere Schließmuskelsysteme.
## 149
**D) Einschichtiges kubisches Epithel**
Die Bronchiolen sind mit einschichtigem kubischem Epithel ausgekleidet, was ihrer Funktion optimal angepasst ist. Im Gegensatz zu den größeren Bronchien, die mehrreihiges Flimmerepithel besitzen, benötigen die kleineren Bronchiolen eine dünnere Epithelschicht, um den Gasaustausch zu erleichtern. Die kubische Form der Epithelzellen bietet dabei einen guten Kompromiss zwischen Stabilität und Durchlässigkeit. Die anderen Epitheltypen wären hier ungeeignet: Mehrreihiges Flimmerepithel wäre zu dick, Plattenepithel (einschichtig oder mehrschichtig) ist eher für mechanische Belastungen ausgelegt, und verhorntes Plattenepithel würde den Gasaustausch stark behindern.
## 150
**C) Sie befindet sich zwischen linkem Vorhof und linker Kammer.**
Die Mitralklappe (Bikuspidalklappe) ist eine der vier Herzklappen und befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Sie funktioniert wie ein Rückschlagventil und verhindert während der Kontraktion der linken Kammer den Rückfluss des sauerstoffreichen Blutes in den linken Vorhof. Die anderen Optionen beschreiben falsche Positionen: Die Aortenklappe (A) liegt zwischen linker Kammer und Aorta, die Pulmonalklappe (B) zwischen rechter Kammer und Lungenarterie, die Trikuspidalklappe (D) zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer. Eine direkte Verbindung zwischen den Vorhöfen (E) existiert normalerweise nicht.
## 151
**C) Alle sind richtig**
Alle fünf Aussagen zur Anatomie und Funktion des Ohrs sind korrekt. Die Eustachische Röhre (auch Ohrtrompete genannt) stellt tatsächlich eine Verbindung zwischen Paukenhöhle und Nasenrachenraum her und dient dem Druckausgleich. Das Trommelfell ist eine dünne Membran, die den äußeren Gehörgang vom Mittelohr trennt. Im Mittelohr befinden sich die drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel), die Schallwellen vom Trommelfell zum Innenohr weiterleiten. Die Bogengänge im Innenohr sind mit Flüssigkeit gefüllt und registrieren Drehbewegungen des Kopfes, wodurch sie eine zentrale Rolle für unser Gleichgewicht spielen. Die Haarsinneszellen in der schneckenförmigen Cochlea wandeln mechanische Schwingungen in elektrische Signale um, die dann als Schall wahrgenommen werden.
## 152
**C) Erythrozyten**
Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen und für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich. Sie enthalten das Protein Hämoglobin, das Sauerstoff in der Lunge bindet und ihn durch den Blutkreislauf zu allen Geweben transportiert. Die anderen Blutzellen haben völlig andere Funktionen: Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten sind Teil des Immunsystems und bekämpfen Krankheitserreger, während Thrombozyten für die Blutgerinnung wichtig sind. Daher sind die Erythrozyten der einzige und wichtigste Indikator für die Sauerstoffversorgung im Gewebe.
## 153
**B) Knochenmark**
Das Knochenmark ist neben dem Thymus eines der beiden primären lymphatischen Organe, in denen die Bildung und frühe Entwicklung von Immunzellen stattfindet. Während im Thymus die T-Lymphozyten heranreifen, werden im Knochenmark die B-Lymphozyten sowie alle anderen Blutzellen aus Stammzellen gebildet. Die anderen genannten Organe sind entweder sekundäre lymphatische Organe (Lymphknoten, Mandeln, Milz) oder erfüllen ganz andere Funktionen: Das Hypothalamus steuert vegetative Funktionen, die Epiphyse produziert Melatonin, die Bauchspeicheldrüse ist für Verdauungsenzyme und Hormone zuständig, und die Leber hat wichtige Stoffwechselfunktionen.
## 154
**C) Erweiterung der Pupillen**
Der Parasympathikus ist für die Pupillenverengung (Miosis) und nicht für die Pupillenerweiterung zuständig. Die Pupillenerweiterung (Mydriasis) ist eine typische Wirkung des Sympathikus, der den Körper in Leistungs- und Stresssituationen aktiviert. Alle anderen genannten Optionen sind dagegen charakteristische parasympathische Wirkungen: erhöhte Speichelproduktion für die Verdauung, verlangsamter Herzschlag (niedrigere Frequenz und Intensität) für Erholung und Regeneration sowie die Verengung der Bronchien. Der Parasympathikus ist generell für "Rest and Digest"-Funktionen verantwortlich, während der Sympathikus die "Fight or Flight"-Reaktionen steuert.
## 155
**A) 1. und 2. sind richtig.**
Eine Leukozytose (erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen) tritt typischerweise bei bakteriellen Infektionen auf, da der Körper vermehrt Abwehrzellen produziert, um die Erreger zu bekämpfen (1. richtig). Bei akuter Leukämie kommt es durch unkontrollierte Vermehrung unreifer weißer Blutkörperchen ebenfalls zu einer deutlichen Leukozytose (2. richtig). Eine chronische Anämie führt hingegen nicht zu einer Vermehrung der Leukozyten, sondern betrifft die roten Blutkörperchen (3. falsch). Auch schwere Mangelernährung verursacht typischerweise keine Leukozytose, sondern kann sogar zu einer verminderten Produktion von Blutzellen führen (4. falsch).
## 156
**B) Schnecke **
Die Schnecke (Cochlea) ist das eigentliche Hörorgan im Innenohr und hauptverantwortlich für die Umwandlung von Schallwellen in Nervenimpulse. In ihr befindet sich das Corti-Organ mit seinen Haarzellen, die durch Schallwellen in Bewegung versetzt werden. Wenn die Schallwellen über das Trommelfell und die Gehörknöchelchen in die flüssigkeitsgefüllte Schnecke gelangen, versetzen sie die Basilarmembran in Schwingung. Die darauf sitzenden Haarzellen werden dadurch mechanisch verformt und wandeln diese mechanische Energie in elektrische Signale (Nervenimpulse) um, die dann über den Hörnerv ans Gehirn weitergeleitet werden. Die anderen Strukturen haben andere Funktionen: Bogengänge, Utriculus und Sacculus sind für das Gleichgewicht zuständig, während die Paukenhöhle Teil des Mittelohrs ist und Schall nur weiterleitet.
## 157
**E) Echte Synzytien mit mehr als zehn Zellkernen.**
Die Skelettmuskulatur besteht aus langen, zylindrischen Muskelfasern, die durch Verschmelzung vieler einzelner Muskelzellen während der Entwicklung entstehen. Diese Verschmelzung führt zur Bildung echter Synzytien - durchgehende Zellkörper mit vielen Zellkernen (oft mehrere hundert) unter einer gemeinsamen Zellmembran. Diese besondere Struktur ermöglicht eine schnelle und koordinierte Kontraktion der gesamten Muskelfaser. Die anderen Optionen sind falsch, da Skelettmuskelzellen weder verzweigt (A) noch einzelkernig (A, B) sind, keine tonnenförmige Struktur (C) aufweisen und auch keine Begrenzung auf maximal zehn Zellkerne (D) haben.
## 158
**E) Die Dura mater bildet einen flüssigkeitsgefüllten Epiduralraum.**
Die Aussage ist falsch, da der Epiduralraum kein echter flüssigkeitsgefüllter Raum ist, sondern ein kapillärer Spaltraum mit lockerem Bindegewebe und Fettgewebe. Die anderen Aussagen sind korrekt: Die Dura mater ist tatsächlich die äußerste und stabilste Rückenmarkshaut, die Arachnoidea liegt ihr direkt an (ohne Zwischenraum), und die Pia mater ist stark vaskularisiert, um das Rückenmark mit Blut zu versorgen. Der Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater ist im Gegensatz zum Epiduralraum tatsächlich mit Liquor cerebrospinalis gefüllt und dient als Schutzpolster für das Rückenmark.
## 159
**C) Am Übergang zwischen Harnblase und Harnleiter **
Der Übergang zwischen Harnblase und Harnleiter ist eine häufige Lokalisation für Harnstau, da hier anatomisch eine natürliche Engstelle besteht. Häufige Ursachen sind Harnsteine, die sich an dieser Stelle festsetzen können, oder eine gestörte Funktion des ureterovesikalen Übergangs. Die Stauung führt zu einer retrograden Erweiterung der ableitenden Harnwege (Ureter und Nierenbecken). Die anderen genannten Stellen sind seltener betroffen: Eine beidseitige Harnleiterstauung (A) wäre ungewöhnlich, Obstruktionen der Harnröhre (B) führen primär zur Blasenüberdehnung, Stauungen zwischen Kelchen und Nierenbecken (D) sind anatomisch unwahrscheinlich, und Option E beschreibt eine anatomisch nicht existente Verbindung.
## 160
**C) Lymphatisches System**
Der Thymus ist ein zentrales lymphatisches Organ, das für die Entwicklung und Reifung von T-Lymphozyten (T-Zellen) unverzichtbar ist. Diese spezialisierten Immunzellen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Immunsystems und werden im Thymus "trainiert", körpereigene von körperfremden Strukturen zu unterscheiden. Obwohl der Thymus auch Hormone produziert (was ihn mit dem endokrinen System verbindet) und in der Nähe des Herzens liegt, ist seine Hauptfunktion eindeutig die Unterstützung des lymphatischen Systems. Er gehört weder zum Verdauungssystem noch zum Urogenitalsystem, da er keine Funktionen in der Verdauung oder Fortpflanzung hat.
## 161
**B) Balken**
Der Balken (Corpus callosum) ist die größte Kommissur des Gehirns und verbindet als breite Nervenfaserbahn die beiden Großhirnhemisphären miteinander. Er ermöglicht den Informationsaustausch zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte und ist damit essentiell für die Koordination beider Hemisphären. Die anderen Antwortoptionen (Brett, Strebe, Planke, Bohle) sind zwar ebenfalls Begriffe für verbindende Bauteile, haben aber keine anatomische Bedeutung im Gehirn. Der Balken enthält etwa 200 Millionen Nervenfasern und ist damit die wichtigste anatomische Struktur für die Integration von Wahrnehmung, Bewegung und höheren kognitiven Funktionen zwischen den Hemisphären.
## 162
**B) Primordialfollikel - Primärfollikel - Sekundärfollikel - Tertiärfollikel - Graaf'scher Follikel**
Die Follikelreifung folgt einer präzisen Entwicklungssequenz, die mit dem Primordialfollikel beginnt. Dieser entwickelt sich zum Primärfollikel, der von einer einzelnen Schicht Follikelepithelzellen umgeben ist. Im Sekundärfollikel vermehren sich diese Zellen zu mehreren Schichten. Der Tertiärfollikel zeichnet sich durch die Bildung des Follikelhohlraums (Antrum) aus. Als letzte Entwicklungsstufe entsteht der Graaf'sche Follikel, der sprungbereit ist. Die anderen Optionen vertauschen diese fest definierte biologische Reihenfolge und sind daher falsch. Diese Entwicklungsabfolge ist essentiell für die Heranreifung einer befruchtungsfähigen Eizelle.
## 163
**A) in der Magenschleimhaut**
Pepsinogen wird ausschließlich von speziellen Zellen (Hauptzellen) in der Magenschleimhaut produziert. Diese inaktive Vorstufe wird durch die stark saure Umgebung im Magen (pH < 2) in das aktive Enzym Pepsin umgewandelt. Die Produktion als inaktive Vorstufe ist wichtig, da sonst die produzierenden Zellen selbst verdaut würden. Weder die Bauchspeicheldrüse (produziert andere Verdauungsenzyme wie Trypsinogen), noch die Darmschleimhaut, Mundspeicheldrüsen oder Leber sind an der Pepsinogen-Produktion beteiligt. Diese Organe haben andere wichtige Funktionen in der Verdauung, aber nicht die Produktion von Pepsinogen.
## 164
**C) Pankreas **
Das Pankreas (Bauchspeicheldrüse) ist ein klassisches Beispiel für eine heterokrine Drüse, da es gleichzeitig zwei verschiedene Sekretionstypen aufweist: exokrine Sekretion (Verdauungsenzyme über den Pankreasgang in den Darm) und endokrine Sekretion (Hormone wie Insulin und Glucagon direkt ins Blut durch die Langerhans-Inseln). Weder Darm noch Lunge besitzen diese Doppelfunktion. Die Leber ist eine rein exokrine Drüse (produziert Galle), während die Thyroidea (Schilddrüse) eine rein endokrine Drüse ist, die ausschließlich Hormone ins Blut abgibt. Nur das Pankreas vereint beide Sekretionswege in einem Organ.
## 165
**C) Gallenblase**
Die Gallenblase ist ein birnenförmiges Organ, das als Zwischenspeicher für die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit dient. Sie konzentriert die Galle durch Wasserentzug und gibt sie bei Bedarf, besonders nach fettreichen Mahlzeiten, in den Zwölffingerdarm (ersten Abschnitt des Dünndarms) ab. Die anderen Optionen sind anatomisch und funktionell falsch: Die Niere ist für die Harnbildung zuständig, der Magen für die Verdauung von Proteinen, der Dickdarm für die Wasserresorption und die Harnblase für die Speicherung von Urin. Nur die Gallenblase hat die spezifische Funktion, Gallenflüssigkeit zu speichern und bei der Fettverdauung bereitzustellen.
## 166
**E) in die rechte Vorkammer**
Die beiden Hohlvenen (Vena cava superior und inferior) transportieren das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf zurück zum Herzen und münden in die rechte Vorkammer (rechtes Atrium). Von dort fließt das Blut in die rechte Herzkammer und wird zum Lungenkreislauf weitergeleitet. Die anderen Antwortoptionen sind anatomisch falsch: Die linke Vorkammer (A) empfängt ausschließlich sauerstoffreiches Blut aus den Lungenvenen. Die Herzkammern (B,C) erhalten ihr Blut nur aus den jeweiligen Vorkammern, nie direkt aus Venen. Eine Mündung in beide Vorkammern (D) würde zu einer Vermischung von sauerstoffarmem und -reichem Blut führen, was die getrennte Funktion der Kreisläufe stören würde.
## 167
**B) 1. und 2. sind richtig**
Die Meissner-Körperchen und Vater-Pacini-Körperchen sind tatsächlich wichtige Mechanorezeptoren in der Haut mit unterschiedlichen Funktionen: Die Meissner-Körperchen sind auf leichte Berührungen spezialisiert (1 korrekt), während die Vater-Pacini-Körperchen Druck und Vibrationen wahrnehmen (2 korrekt). Die anderen Aussagen sind falsch: Ruffini-Körperchen sind keine Temperaturrezeptoren, sondern reagieren auf Dehnung der Haut (3 falsch). Merkel-Zellen dienen der Druckwahrnehmung, nicht dem Schmerzempfinden (4 falsch). Freie Nervenendigungen sind vielseitige Rezeptoren, die neben Wärme auch Kälte, Schmerz und andere Reize wahrnehmen können (5 falsch).
## 168
**B) Der Sympathikus**
Die beschriebenen Symptome sind typische Anzeichen einer erhöhten Sympathikus-Aktivität, die den Körper in eine "Fight-or-Flight"-Situation versetzt. Der Sympathikus bewirkt eine Beschleunigung des Herzschlags (positiv chronotrop), Erweiterung der Pupillen (Mydriasis), verstärkte Schweißproduktion (Hyperhidrose) und Hemmung der Verdauungsaktivität, um Energie für Kampf oder Flucht bereitzustellen. Das enterische System (A) steuert nur die Verdauung, der Parasympathikus (C) bewirkt gegenteilige Effekte ("Rest-and-Digest"), das somatische System (D) kontrolliert die willkürliche Muskulatur und das periphere Nervensystem (E) ist ein Überbegriff, der mehrere Teilsysteme umfasst.
## 169
**E) eines Herzkranzgefäßes**
Ein Herzinfarkt entsteht durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes (Koronararterien), die den Herzmuskel selbst mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Wird ein solches Gefäß blockiert, meist durch ein Blutgerinnsel oder Ablagerungen, stirbt das dahinterliegende Herzmuskelgewebe ab. Die anderen Optionen sind anatomisch oder pathophysiologisch nicht korrekt: Ein Verschluss der Lungenarterie führt zu einer Lungenembolie, nicht zu einem Herzinfarkt. Herzkammern und Herzklappen können nicht "verschlossen" werden im eigentlichen Sinne, und ein Verschluss der Körperschlagader (Aorta) würde zu anderen lebensbedrohlichen Zuständen, aber nicht zu einem klassischen Herzinfarkt führen.
## 170
**C) Nierenkörperchen**
Das Nierenkörperchen ist die korrekte anatomische Bezeichnung für die Struktur aus Bowman-Kapsel und Glomerulus. Die Bowman-Kapsel ist eine becherförmige Struktur, die den Glomerulus (ein Knäuel aus Kapillaren) umschließt. Zusammen bilden sie die erste Filterstation im Nephron, wo der Primärharn aus dem Blut gefiltert wird. Das Nephron (A) ist hingegen die gesamte funktionelle Einheit der Niere, die neben dem Nierenkörperchen auch die Tubuli umfasst. Das Nierenbecken (B) ist ein Sammelraum für den fertigen Harn, das Nierenmark (D) ist ein Teil des Nierengewebes, und der Gefäßpol (E) bezeichnet nur die Ein- und Austrittsstelle der Blutgefäße am Nierenkörperchen.
## 171
**E) Adrenalin und Noradrenalin**
Das Nebennierenmark ist als Teil des sympathischen Nervensystems der Hauptproduktionsort für die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin. Diese Hormone werden in speziellen chromaffinen Zellen aus der Aminosäure Tyrosin synthetisiert. Die anderen Optionen nennen Hormone, die an völlig anderen Orten gebildet werden: Aldosteron und Cortisol entstehen in der Nebennierenrinde, Progesteron und Östrogen in den Geschlechtsorganen, Glukagon in der Bauchspeicheldrüse, Oxytocin im Hypothalamus, Adiuretin (ADH) ebenfalls im Hypothalamus und Melatonin in der Zirbeldrüse. Die Katecholamine sind wichtige Stresshormone und bewirken unter anderem eine erhöhte Herzfrequenz, erweiterte Bronchien und die Bereitstellung von Energiereserven.
## 172
**B) Rinde - Rindenoberfläche - Bauchraum**
Die Eizelle entwickelt sich in einem Follikel in der Ovarrinde, der während der Reifung zur Rindenoberfläche wandert. Beim Eisprung platzt der Follikel an der Oberfläche und die Eizelle wird in den Bauchraum freigesetzt, wo sie von den Fimbrien des Eileiters aufgefangen wird. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch: Das Mark liegt im Inneren des Ovars und ist nicht am Weg der Eizelle beteiligt (A, C, D). Eine Wanderung durch Venen (C) oder das Hilum (D) findet nicht statt. Option E beschreibt eine anatomisch unmögliche Richtung von außen nach innen.
## 173
**B) Eisen**
Die chronische Müdigkeit in Verbindung mit der verminderten Sauerstofftransportkapazität der roten Blutkörperchen deutet klar auf einen Eisenmangel hin. Eisen ist ein essentieller Bestandteil des Hämoglobins, dem Protein in den roten Blutkörperchen, das für den Sauerstofftransport verantwortlich ist. Ohne ausreichend Eisen kann der Körper nicht genügend funktionsfähiges Hämoglobin produzieren, was zu einer Eisenmangelanämie führt. Die anderen Mineralstoffe (Kalzium, Magnesium, Kalium, Natrium) spielen zwar wichtige Rollen im Körper, sind aber nicht direkt am Sauerstofftransport beteiligt. Sie würden die beschriebenen Symptome nicht erklären.
## 174
**D) Uterusschleimhaut**
Die Menstruation ist ein zyklischer Prozess, bei dem die oberste Schicht der Uterusschleimhaut (Endometrium) abgestoßen wird, wenn keine Befruchtung stattgefunden hat. Diese Schleimhaut hatte sich zuvor unter Hormoneinfluss aufgebaut, um eine mögliche befruchtete Eizelle aufnehmen zu können. Die anderen Optionen sind anatomisch oder physiologisch nicht korrekt: Der Eileiter und die Scheide sind zwar Teil des weiblichen Reproduktionssystems, werden aber nicht abgestoßen. Die Uterusmuskulatur bleibt ebenfalls intakt und der Follikel entwickelt sich im Eierstock, nicht in der Gebärmutter. Das abgestoßene Material besteht hauptsächlich aus der nährstoffreichen Uterusschleimhaut zusammen mit Blut aus den darin enthaltenen Gefäßen.
## 175
**C) Bauchspeicheldrüse**
Die Bauchspeicheldrüse ist primär ein Verdauungsorgan, das Enzyme zur Nährstoffverdauung und Hormone wie Insulin zur Blutzuckerregulation produziert. Im Gegensatz dazu sind alle anderen genannten Organe zentrale Bestandteile des Immunsystems: Der Thymus ist wichtig für die Reifung von T-Lymphozyten, die Milz filtert Krankheitserreger aus dem Blut, im Knochenmark entstehen alle Immunzellen, und die Lymphknoten sind als "Filterstationen" des Lymphsystems essentiell für die Immunabwehr. Zwar können in der Bauchspeicheldrüse bei Entzündungen auch Immunzellen aktiv werden, sie zählt aber nicht zu den primären Immunorganen.
## 176
**C) Fingerendgelenk**
Das Fingerendgelenk ist ein typisches Scharniergelenk, das nur Bewegungen um eine einzige Achse erlaubt - nämlich das Beugen und Strecken des Fingers. Im Gegensatz dazu sind die anderen genannten Gelenke komplexer: Das Schultergelenk ist ein Kugelgelenk mit drei Bewegungsachsen, das Handgelenk ein Eigelenk mit zwei Achsen, das Hüftgelenk ebenfalls ein Kugelgelenk mit drei Achsen, und das Zehengrundgelenk ermöglicht neben Beugung/Streckung auch seitliche Bewegungen. Diese anatomische Besonderheit des Fingerendgelenks ermöglicht eine präzise Steuerung der Fingerspitzen bei gleichzeitiger Stabilität.
## 177
**D) rechts 3 Lappen, links 2 Lappen**
Die menschliche Lunge ist asymmetrisch aufgebaut, was sich in der unterschiedlichen Anzahl der Lungenlappen widerspiegelt. Die rechte Lunge ist in drei Lappen unterteilt (Oberlappen, Mittellappen und Unterlappen), während die linke Lunge nur zwei Lappen (Ober- und Unterlappen) besitzt. Diese Asymmetrie entsteht durch den Platzbedarf des Herzens auf der linken Seite des Brustkorbs. Der zusätzliche Mittellappen der rechten Lunge ermöglicht eine bessere Anpassung an die Atembewegungen des Zwerchfells. Die anderen Optionen geben falsche Lappenzahlen an und entsprechen nicht der anatomischen Realität.
## 178
**B) Der Pylorus**
Der Pylorus (Magenpförtner) ist ein ringförmiger Schließmuskel, der den Magenausgang zum Duodenum (Zwölffingerdarm) kontrolliert. Er reguliert die Nahrungsabgabe vom Magen in den Dünndarm und verhindert einen Rückfluss. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch platziert: Die Kardia liegt am Mageneingang zum Ösophagus, die Pfortader ist ein Blutgefäß der Leber, die Bauhin-Klappe befindet sich zwischen Dünn- und Dickdarm, und der Ösophagussphinkter ist der Schließmuskel der Speiseröhre. Der Pylorus ist somit die einzige anatomische Struktur, die tatsächlich den Übergang zwischen Magen und Zwölffingerdarm markiert.
## 179
**C) Thrombozyten**
Thrombozyten (Blutplättchen) gehören nicht zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten), sondern sind eine eigenständige Gruppe von Blutbestandteilen. Sie sind kernlose Zellfragmente, die für die Blutgerinnung wichtig sind. Alle anderen genannten Zelltypen - Monozyten, Lymphozyten und die verschiedenen Granulozyten - sind echte Leukozyten. Diese weißen Blutkörperchen sind kernhaltige Zellen und Teil des Immunsystems. Sie schützen den Körper vor Krankheitserregern und anderen Fremdstoffen, während Thrombozyten ausschließlich an der Blutstillung und Wundheilung beteiligt sind.
## 180
**D) Ein funktionierender Gelbkörper ist Voraussetzung für die Auslösung der Ovulation.**
Der Gelbkörper (Corpus luteum) entsteht erst nach der Ovulation aus dem gesprungenen Follikel und kann daher nicht Voraussetzung für die Ovulation sein. Tatsächlich läuft der Prozess genau andersherum ab: Zunächst reift der Follikel heran (bis ca. 2 cm Durchmesser), dann erfolgt durch einen LH-Peak die Auslösung der Ovulation, bei der die Eizelle in den Eileiter freigesetzt wird. Erst danach bildet sich aus den verbliebenen Follikelzellen der Gelbkörper, der für die Produktion von Progesteron wichtig ist. Die anderen Aussagen sind korrekt: Die Ovulation findet typischerweise am 14. Tag statt, der Eileiter nimmt die Eizelle auf, und sie erfolgt nach der Proliferationsphase.
## 181
**A) Die Luftröhre teilt sich an ihrem unteren Ende in einen linken und zwei rechte Hauptbronchien.**
Die Aussage ist falsch, denn die Luftröhre (Trachea) teilt sich an ihrem unteren Ende in genau zwei Hauptbronchien - einen rechten und einen linken. Diese Aufteilung wird als Bifurkation bezeichnet und findet etwa auf Höhe des 4.-5. Brustwirbels statt. Die anderen Aussagen sind alle korrekt: Die Luftröhre ist tatsächlich 10-12 cm lang, besitzt stabilisierende Knorpelspangen zur Offenhaltung des Atemwegs, und ihre Schleimhaut ist mit Flimmerhärchen (Zilien) ausgestattet. Die Drüsen in der Schleimhaut produzieren wichtigen Schleim, der Fremdkörper bindet und durch die Flimmerhärchen nach oben transportiert wird.
## 182
**C) Frau: 3 / Mann: 2**
Der Beckenboden weist bei Frauen und Männern eine unterschiedliche Anzahl von Durchtrittsöffnungen auf, was durch die verschiedenen anatomischen Gegebenheiten bedingt ist. Bei der Frau finden sich drei Öffnungen: für die Harnröhre (Urethra), den Analkanal (Canalis analis) und die Vagina. Beim Mann sind es dagegen nur zwei Öffnungen: für die Harnröhre, die hier durch den Penis verläuft, und den Analkanal. Diese anatomische Besonderheit ist wichtig für das Verständnis des Beckenbodens als komplexe Muskel-Bindegewebs-Platte, die diese Strukturen stützt und deren Funktion gewährleistet.
## 183
**C) das Zwerchfell**
Das Zwerchfell ist eine kuppelförmige Muskel-Sehnen-Platte, die als wichtigste anatomische Trennstruktur zwischen Brust- und Bauchhöhle fungiert. Es ist nicht nur eine passive Trennwand, sondern ein aktiver Atemmuskel, der sich beim Einatmen zusammenzieht und abflacht, wodurch sich das Lungenvolumen vergrößert. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch: Das Bauchfell kleidet nur die Bauchhöhle aus, das Brustbein liegt vorne am Brustkorb, der Rippenbogen bildet den unteren Rand des Brustkorbs, und das Lungenfell umgibt nur die Lungen innerhalb der Brusthöhle.
## 184
**C) Die Mechanorezeptoren in der Haut passen ihre Empfindlichkeit bei dauerhaftem Reiz an.**
Mechanorezeptoren in der Haut zeigen tatsächlich eine Anpassung (Adaptation) ihrer Empfindlichkeit bei andauernder Reizung - ein Phänomen, das jeder aus dem Alltag kennt, etwa wenn man nach kurzer Zeit die Kleidung auf der Haut nicht mehr spürt. Die anderen Optionen enthalten Fehler: Wir können fünf (nicht vier) Grundgeschmacksrichtungen wahrnehmen, das Gleichgewichtsorgan reagiert auch auf Linear- und Schwerkraftbeschleunigung (nicht nur auf Drehung), der Geruchssinn kann mehrere tausend (nicht nur 1000) Duftstoffe unterscheiden, und Schmerzrezeptoren adaptieren sich gerade nicht an Dauerreize - was biologisch sinnvoll ist, da Schmerz als Warnsignal erhalten bleiben muss.
## 185
**D) Steigbügel**
Der Stapediusreflex (auch akustischer Reflex) schützt das Innenohr vor zu lauten Geräuschen, indem der Musculus stapedius den Steigbügel (Stapes) nach hinten zieht. Diese Kontraktion versteift die Gehörknöchelchenkette und reduziert die Schallübertragung zum Innenohr. Der Reflex setzt bei etwa 85 dB ein und kann die Schallenergie um bis zu 20 dB dämpfen. Die anderen Optionen sind anatomisch falsche Bezeichnungen - Trense, Sattel, Hufeisen und Gerte sind Begriffe aus dem Reitsport und keine Gehörknöchelchen. Die korrekten Namen der anderen Gehörknöchelchen sind Hammer (Malleus) und Amboss (Incus).
## 186
**D) prostatische Harnröhre**
Die Samenbläschen sind paarige Drüsen des männlichen Genitaltrakts, die in die prostatische Harnröhre münden - genauer gesagt in den Ductus ejaculatorius, der durch die Prostata verläuft und in die prostatische Harnröhre mündet. Hier vermischt sich ihr Sekret (etwa 60% des Ejakulats) mit der Samenflüssigkeit und den Spermien. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch: Die Harnblase liegt oberhalb der Prostata, die Nebenbodengänge transportieren die Spermien zum Samenleiter, die Prostata ist das Organ, durch das die Samenbläschen durchlaufen (nicht ihr Endpunkt), und die Harnleiter verbinden die Nieren mit der Harnblase.
## 187
**C) Die Netzhaut enthält etwa 120 Millionen Stäbchen und 6 Millionen Zapfen.**
Die menschliche Netzhaut besitzt tatsächlich diese charakteristische Verteilung von etwa 120 Millionen Stäbchen und 6 Millionen Zapfen. Die Stäbchen sind dabei für das Dämmerungssehen zuständig (nicht die Zapfen, wie in D falsch angegeben), während die Zapfen das Farbsehen ermöglichen und Rhodopsin ist der Sehfarbstoff in den Stäbchen (nicht in den Zapfen, wie in B falsch behauptet). Die Netzhaut enthält neben den Photorezeptoren auch weitere wichtige Nervenzellen wie Bipolarzellen und Ganglienzellen (widerlegt A). Der gelbe Fleck ist nicht die Austrittsstelle des Sehnervs (E falsch), sondern der Ort des schärfsten Sehens mit der höchsten Zapfendichte.
## 188
**A) Trypsin**
Trypsin wird tatsächlich als inaktive Vorstufe (Trypsinogen) in der Bauchspeicheldrüse gebildet und erst im Dünndarm durch das Enzym Enteropeptidase in seine aktive Form umgewandelt. Diese zweistufige Aktivierung ist ein wichtiger Schutzmechanismus, der verhindert, dass das Enzym bereits in der Bauchspeicheldrüse aktiv wird und das Organ selbst verdaut. Die anderen genannten Enzyme werden entweder direkt in aktiver Form produziert (Amylase, Lipase) oder haben andere Aktivierungsmechanismen (Pepsin wird durch Magensäure aktiviert). Carboxypeptidase wird zwar auch als Proenzym gebildet, wird aber durch das bereits aktivierte Trypsin und nicht durch Enteropeptidase aktiviert.
## 189
**E) Leber**
Die Leber spielt die zentrale Rolle beim Abbau von Bilirubin, das aus dem Hämoglobin alter roter Blutkörperchen entsteht. Nachdem Makrophagen die Erythrozyten abgebaut haben, gelangt das entstehende unkonjugierte (wasserunlösliche) Bilirubin über das Blut zur Leber. Dort wird es von den Leberzellen aufgenommen und durch Kopplung an Glucuronsäure in wasserlösliches konjugiertes Bilirubin umgewandelt. Dieses wird dann über die Galle in den Darm ausgeschieden. Die anderen genannten Organe (Lymphknoten, Thymus, Milz, Lunge) sind zwar teilweise am Abbau von Erythrozyten beteiligt (besonders die Milz), spielen aber bei der Metabolisierung und Ausscheidung von Bilirubin keine wesentliche Rolle.
## 190
**D) 4**
Der Mensch besitzt normalerweise vier Epithelkörperchen (Nebenschilddrüsen), die paarweise an der Rückseite der Schilddrüse liegen - je zwei auf jeder Seite. Diese etwa reiskorngroßen Drüsen sind lebenswichtig für die Regulation des Kalzium-Stoffwechsels, da sie das Parathormon produzieren. Dieses Hormon erhöht bei Bedarf den Kalziumspiegel im Blut, indem es Kalzium aus den Knochen freisetzt und die Aufnahme im Darm sowie die Rückresorption in den Nieren steigert. Die anderen Zahlenangaben sind anatomisch falsch, da die Evolution beim Menschen genau diese Vierzahl als optimal etabliert hat.
## 191
**A) Die Lungenvenen transportieren sauerstoffreiches Blut zur linken Vorkammer.**
Im Lungenkreislauf wird das sauerstoffarme Blut aus der rechten Herzkammer durch die Lungenarterien zur Lunge transportiert. Dort wird es in den Kapillaren der Lungenbläschen mit Sauerstoff angereichert. Dieses nun sauerstoffreiche Blut fließt durch die Lungenvenen zur linken Vorkammer zurück. Die falschen Optionen verwechseln entweder die Transportrichtung des Blutes oder den Sauerstoffgehalt in den jeweiligen Gefäßen. Besonders wichtig: Entgegen der üblichen Farbgebung (Arterien rot, Venen blau) führen die Lungenarterien sauerstoffarmes Blut, während die Lungenvenen sauerstoffreiches Blut transportieren - eine Besonderheit des Lungenkreislaufs.
## 192
**B) der linke Vorhof des Herzens**
Der linke Vorhof des Herzens grenzt direkt an den Bereich des linken Lungenflügels, wo die Lungenvenen eintreten. Die vier Lungenvenen (zwei aus jedem Lungenflügel) transportieren das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus der Lunge und münden direkt in den linken Vorhof. Diese anatomische Anordnung ist wichtig für den Blutkreislauf, da das sauerstoffreiche Blut vom linken Vorhof in die linke Herzkammer und von dort in den Körperkreislauf gepumpt wird. Die anderen Optionen sind falsch: Der Ösophagus liegt hinter dem Herzen, die linke Herzkammer hat keinen direkten Kontakt zu den Lungenvenen, der Truncus pulmonalis führt sauerstoffarmes Blut zur Lunge und der Aortenbogen transportiert Blut vom Herzen weg in den Körper.
## 193
**C) Sie leiten sauerstoffreiches Blut von der Lunge zur linken Vorkammer.**
Die Lungenvenen sind Teil des Kleinen Kreislaufs (Lungenkreislauf) und haben eine wichtige Funktion beim Sauerstofftransport. In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert und fließt dann durch die Lungenvenen zur linken Vorkammer des Herzens. Die anderen Optionen verwechseln entweder die Richtung des Blutflusses oder den Sauerstoffgehalt des Blutes. Wichtig ist: Nur sauerstoffreiches Blut fließt zur linken Herzseite, während sauerstoffarmes Blut über die rechte Herzseite zur Lunge gepumpt wird. Die Lungenvenen sind die einzigen Venen im Körper, die sauerstoffreiches statt sauerstoffarmes Blut transportieren.
## 194
**C) 115 mm Hg**
Der normale systolische Blutdruck bei einem gesunden jungen Erwachsenen liegt bei etwa 115 mm Hg in Ruhe. Werte um 140 mm Hg (A) sind bereits grenzwertig erhöht und können auf eine Hypertonie hinweisen. Die Optionen B, D und E (90, 65 und 80 mm Hg) sind deutlich zu niedrig und würden auf eine Hypotonie hindeuten. Der Normalbereich für den systolischen Blutdruck liegt zwischen 100-139 mm Hg, wobei jüngere, gesunde Erwachsene typischerweise im unteren bis mittleren Bereich dieser Spanne liegen. 115 mm Hg repräsentiert daher einen optimalen Wert für diese Altersgruppe.
## 195
**B) Henle-Schleife**
Die Henle-Schleife ist der entscheidende Ort für die Harnkonzentrierung durch das Gegenstromprinzip im Nephron. Dabei fließt die Flüssigkeit im absteigenden Teil nach unten und im aufsteigenden Teil nach oben, wodurch ein Konzentrationsgradient aufgebaut wird. Der absteigende Teil ist wasserdurchlässig, während der aufsteigende Teil aktiv Natrium- und Chlorid-Ionen heraustransportiert. Dies führt zu einer zunehmenden Konzentration des Harns. Die anderen Strukturen haben andere Funktionen: Der Glomerulus filtert das Blut, die Bowman-Kapsel fängt das Filtrat auf, die Sammelrohre dienen der finalen Konzentrierung, und die Nierenkelche sind lediglich Ableitungswege für den fertigen Harn.
## 196
**C) 1., 2. und 4. sind richtig.**
Der Gasaustausch in der Lunge erfolgt tatsächlich durch Diffusion in den Alveolen (1), wobei die Bronchien ausschließlich als Luftleitungssystem dienen (2). Aussage 3 ist falsch, da Sauerstoff hauptsächlich (ca. 98%) chemisch an Hämoglobin gebunden und nur zu einem kleinen Teil physikalisch gelöst transportiert wird. Die Aussage zum $CO_2$-Transport ist korrekt (4): etwa 20-25% des Kohlendioxids wird an Hämoglobin gebunden transportiert, während der größere Teil als Hydrogencarbonat ($HCO_3^-$) im Plasma gelöst wird und ein kleiner Teil physikalisch gelöst ist. Diese Transportmechanismen ermöglichen einen effizienten Gastransport im Blut und die Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff sowie den Abtransport von Kohlendioxid.
## 197
**B) In der Magenschleimhaut**
Pepsin wird als inaktives Pepsinogen (Proenzym) von speziellen Zellen der Magenschleimhaut, den Hauptzellen, produziert. Diese Synthese in der Magenschleimhaut ist physiologisch sinnvoll, da Pepsin erst im sauren Magenmilieu (pH < 2) durch Abspaltung eines Peptids aus Pepsinogen aktiviert wird. Die anderen Optionen sind falsch, da diese Organe andere Verdauungsenzyme produzieren: Die Mundspeicheldrüsen bilden Amylase, die Darmschleimhaut verschiedene Peptidasen, die Bauchspeicheldrüse Trypsinogen und andere Enzyme, und die Leber produziert keine Verdauungsenzyme, sondern Gallensäuren.
## 198
**C) Thrombozyten**
Thrombozyten (Blutplättchen) sind für die Blutgerinnung unverzichtbar, da sie bei Verletzungen Gerinnungsfaktoren freisetzen und sich zu einem Thrombus zusammenlagern. Bei einer Chemotherapie wird häufig das Knochenmark geschädigt, wo Thrombozyten gebildet werden. Dies führt zu einer verminderten Thrombozytenzahl (Thrombozytopenie) und erhöhter Blutungsneigung. Die anderen Blutzellen haben andere wichtige Funktionen: Leukozyten sind für die Immunabwehr zuständig, Erythrozyten transportieren Sauerstoff, Monozyten und Lymphozyten sind spezielle Arten von weißen Blutkörperchen für die Immunabwehr.
## 199
**E) Dickdarm**
Die Wasserresorption findet hauptsächlich im Dickdarm statt, wo täglich etwa 1,5 Liter Wasser aus dem Darminhalt in den Körper zurückgewonnen werden. Dies geschieht durch spezielle Transportmechanismen in der Darmwand, die aktiv Natrium-Ionen und passiv Wasser aus dem Darminhalt aufnehmen. Während auch im Dünndarm Wasser resorbiert wird, ist der Dickdarm besonders effizient darin - hier wird der Darminhalt von einer flüssigen zu einer festen Konsistenz eingedickt. Die anderen Verdauungsorgane wie Speiseröhre, Zwölffingerdarm und Magen sind hingegen nicht auf Wasserresorption spezialisiert, sondern erfüllen andere wichtige Funktionen wie Transport (Speiseröhre), Enzymsekretion (Zwölffingerdarm) oder Proteinverdauung (Magen).
## 200
**E) Milz**
Die Milz ist das wichtigste Organ für den Abbau gealterter Erythrozyten (Erythrozytensequestration). In ihrer roten Pulpa befinden sich spezialisierte Makrophagen, die gealterte oder beschädigte rote Blutkörperchen erkennen und durch Phagozytose abbauen. Diese Makrophagen können Veränderungen in der Membranstruktur der gealterten Erythrozyten, wie den Verlust von bestimmten Oberflächenproteinen, erkennen. Das dabei freigesetzte Eisen wird für die Bildung neuer Erythrozyten wiederverwendet. Die anderen genannten Organe haben zwar wichtige Funktionen im Körper, sind aber nicht hauptverantwortlich für den Abbau alter Erythrozyten: Die Niere filtert das Blut, Lymphknoten sind für die Immunabwehr zuständig, die Lunge für den Gasaustausch und der Thymus für die T-Zell-Reifung.
## 201
**D) 10-15 Atemzüge pro Minute**
Die normale Atemfrequenz eines erwachsenen Menschen in Ruhe liegt bei 10-15 Atemzügen pro Minute, was einem ruhigen, entspannten Atemrhythmus entspricht. Diese relativ niedrige Frequenz ist ausreichend, um den Sauerstoffbedarf des Körpers im Ruhezustand zu decken. Die anderen Optionen sind deutlich zu hoch - 30-35 oder gar 60-75 Atemzüge pro Minute würden einer stark beschleunigten, fast schon hyperventilierenden Atmung entsprechen, wie sie etwa bei intensiver körperlicher Belastung oder in Stresssituationen auftreten kann. Eine solch schnelle Atmung im Ruhezustand wäre unphysiologisch und könnte auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
## 202
**B) Choriongonadotropin (hCG)**
Das Schwangerschaftshormon hCG wird bereits wenige Tage nach der Einnistung der befruchteten Eizelle von der sich entwickelnden Plazenta gebildet und ist im Urin nachweisbar. Es steigt in den ersten Schwangerschaftswochen stark an, was eine frühe Schwangerschaftserkennung ermöglicht. Die anderen Optionen sind ungeeignet: Prolaktin wird erst später in der Schwangerschaft relevant, Progesteron lässt sich nicht zuverlässig im Urin nachweisen, und fetale DNA oder Zellen sind zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht im mütterlichen Urin vorhanden. Daher ist hCG der ideale Marker für Schwangerschaftsfrüherkennung.
## 203
**D) das innere Blatt der Bowman'schen Kapsel**
Das innere Blatt der Bowman'schen Kapsel, auch Podozytenschicht genannt, bildet zusammen mit der Basalmembran und dem Kapillarendothel die dreischichtige Filtrationsbarriere in den Nieren. Die Podozyten mit ihren feinen Fortsätzen und Schlitzdiaphragmen ermöglichen eine selektive Filtration des Blutplasmas, wobei große Moleküle wie Proteine zurückgehalten werden. Die anderen Optionen sind anatomische Strukturen, die erst nach der Filtration eine Rolle spielen: Die Henle'sche Schleife und das Sammelrohr sind an der Harnkonzentrierung beteiligt, während das äußere Kapselblatt nur eine stützende Funktion hat und die Nierenpyramiden aus vielen Nephronen bestehen.
## 204
**E) Die Förderung des Muskel- und Knochenwachstums.**
Das Wachstumshormon (Somatotropin) aus dem Hypophysenvorderlappen ist das wichtigste Hormon für das Körperwachstum und den Aufbau von Gewebe. Es stimuliert direkt das Wachstum von Knochen und Muskeln und fördert die Proteinsynthese sowie die Aufnahme von Aminosäuren in die Zellen. Die anderen Optionen beschreiben Wirkungen anderer Hormone: TSH stimuliert die Schilddrüse (A), ADH beeinflusst die Harnbildung (B), LH löst den Eisprung aus (C), und ACTH steuert die Kortisolausschüttung (D). Somatotropin hat auf diese Prozesse keinen direkten Einfluss.
## 205
**A) Zu den Zellen der unspezifischen Immunabwehr gehören eosinophile Granulozyten, neutrophile Granulozyten und Makrophagen.**
Die unspezifische (angeborene) Immunabwehr bildet die erste Verteidigungslinie des Körpers und reagiert sofort, aber nicht gezielt auf Krankheitserreger. Eosinophile und neutrophile Granulozyten sowie Makrophagen sind tatsächlich wichtige Zellen dieser ersten Abwehr. Die anderen Optionen sind falsch, da sie Zellen der spezifischen Immunabwehr (wie T-Helferzellen, B-Gedächtniszellen, T-Lymphozyten und Plasmazellen) fälschlicherweise der unspezifischen Abwehr zuordnen oder umgekehrt. Diese spezifischen Immunzellen entwickeln sich erst nach dem ersten Kontakt mit einem Erreger und sind Teil der adaptiven Immunantwort.
## 206
**D) salzig**
Die Geschmacksnerven auf unserer Zunge können fünf Grundgeschmacksrichtungen wahrnehmen: süß, sauer, salzig, bitter und umami. "Heiß" und "scharf" sind keine Geschmacksrichtungen, sondern werden über den Temperatur- bzw. Schmerzsinn wahrgenommen - der scharfe Geschmack von Chili etwa aktiviert die Schmerzrezeptoren. "Fest" und "flüssig" sind Aggregatzustände, die wir über den Tastsinn erfühlen. Die Konsistenz einer Speise nehmen wir also nicht über die Geschmacksnerven, sondern über Mechanorezeptoren wahr. Salzig hingegen ist einer der echten Grundgeschmäcker, der durch spezielle Geschmacksknospen auf der Zunge detektiert wird.
## 207
**C) Bauchspeicheldrüse**
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Verdauungsorgan und gehört nicht zum lymphatischen System. Sie produziert Verdauungsenzyme und Hormone wie Insulin, während die anderen genannten Organe wichtige Bestandteile des lymphatischen Systems sind: Der Thymus ist für die T-Lymphozyten-Reifung zuständig, die Milz filtert Blut und speichert Immunzellen, Lymphknoten filtern Lymphflüssigkeit und bekämpfen Krankheitserreger, und die Gaumenmandeln bilden als Teil des Waldeyerschen Rachenrings eine erste Abwehrbarriere gegen eindringende Pathogene. Das lymphatische System dient der Immunabwehr und dem Flüssigkeitstransport, während die Bauchspeicheldrüse zur Verdauung und Stoffwechselregulation beiträgt.
## 208
**A) Die Diffusion von Sauerstoff erfolgt vom Alveolarraum ins Kapillarblut aufgrund des Konzentrationsgefälles.**
Der Gasaustausch in der Lunge basiert auf dem physikalischen Prinzip der Diffusion entlang eines Konzentrationsgefälles. Sauerstoff diffundiert passiv durch die sehr dünne (ca. 0,5-1 µm) alveolokapilläre Membran vom Alveolarraum, wo die $O_2$-Konzentration hoch ist, ins sauerstoffarme Kapillarblut. Die falschen Optionen enthalten mehrere grundlegende Fehler: Der Gasaustausch findet nicht in den Bronchien statt (B), sondern in den Alveolen. Die Diffusionsgeschwindigkeit ist sehr wohl von der Membrandicke abhängig (C). $CO_2$ diffundiert wie $O_2$ passiv, nicht aktiv (D), und die Diffusionsstrecke ist mit etwa 0,5-1 µm deutlich kürzer als 1 mm (E).
## 209
**D) Axone**
Das Axon ist der wichtigste Fortsatz einer Nervenzelle für die Signalweiterleitung vom Zellkörper weg zu anderen Nervenzellen. Während Dendriten Signale zum Zellkörper hin aufnehmen und Synapsen die Kontaktstellen zwischen Nervenzellen darstellen, ist das Axon die einzige Struktur, die Aktionspotentiale vom Zellkörper wegführt. Ranvier-Schnürringe sind zwar Teil des Axons und beschleunigen die Signalweiterleitung durch saltatorische Erregungsleitung, sind aber selbst keine eigenständigen Leitungsstrukturen. Aktionspotentiale sind keine Strukturen, sondern bezeichnen den elektrischen Impuls selbst, der entlang des Axons weitergeleitet wird.
## 210
**C) Harnröhre und Rektum**
Die Vagina verläuft im weiblichen Becken zwischen der ventral (vorne) liegenden Harnröhre und dem dorsal (hinten) gelegenen Rektum (Enddarm). Diese anatomische Lagebeziehung ist wichtig für das Verständnis des weiblichen Urogenitaltrakts. Die anderen Optionen sind anatomisch inkorrekt: Die Ovarien liegen seitlich des Uterus (A), die Nieren befinden sich nicht im Becken, sondern im Retroperitonealraum (B), die Harnblase liegt oberhalb der Vagina (D), und die Wirbelsäule verläuft dorsal des Rektums (E). Die korrekte Lagebeziehung "Harnröhre-Vagina-Rektum" ist auch klinisch relevant, etwa bei der Durchführung von Untersuchungen oder operativen Eingriffen.
## 211
**A) Nabelschnur **
Das gallertige Bindegewebe (Wharton-Sulze) ist charakteristisch für die Nabelschnur und erfüllt dort wichtige Schutzfunktionen. Die gelartige Grundsubstanz polstert die lebenswichtigen Nabelschnurgefäße und schützt sie vor Druck, Zug und Torsion. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch: Die Innenohrschnecke enthält Perilymphe und Endolymphe, die Gelenkkapsel besteht aus straffem Bindegewebe, die Augenlinse aus transparentem Linsengewebe und die Fußsohle aus Fettgewebe und straffem Bindegewebe. Das spezielle gallertige Bindegewebe kommt im menschlichen Körper fast ausschließlich in der Nabelschnur vor.
## 212
**B) Erythrozyten (rote Blutkörperchen)**
Erythrozyten sind die einzigen der genannten Zelltypen, die kein Glykogen speichern können, da sie keinen Zellkern und keine Organellen besitzen. Sie gewinnen ihre Energie ausschließlich durch anaerobe Glykolyse aus Glukose. Alle anderen genannten Zelltypen (Muskelzellen, Hepatozyten, Astrozyten und Makrophagen) können Glukose in Form von Glykogen speichern. Besonders wichtig sind dabei die Hepatozyten (Leberzellen), die als Hauptspeicher für Glykogen im Körper dienen und bei Bedarf Glukose ins Blut abgeben können. Auch Muskelzellen speichern größere Mengen Glykogen, nutzen es aber nur für den eigenen Energiebedarf.
## 213
**E) Der Sinusknoten bestimmt die normale Herzfrequenz.**
Der Sinusknoten ist der natürliche Schrittmacher des Herzens und liegt im rechten Vorhof. Er erzeugt elektrische Impulse mit einer Frequenz von etwa 60-80 Schlägen pro Minute, die den normalen Herzrhythmus bestimmen. Andere Strukturen wie der AV-Knoten oder das His-Bündel sind nachgeschaltete Erregungsleitungsstrukturen und übernehmen nur bei Ausfall des Sinusknotens die Schrittmacherfunktion, allerdings mit niedrigerer Frequenz. Die Herzkranzgefäße sind lediglich für die Durchblutung des Herzmuskels zuständig. Das Zentralnervensystem kann zwar über das vegetative Nervensystem die Herzfrequenz modulieren, ist aber nicht der primäre Schrittmacher.
## 214
**B) In der "Alles-oder-Nichts-Phase" der frühen Embryonalentwicklung (bis etwa Ende der 2. Entwicklungswoche) führen schädigende Einflüsse entweder zum Absterben des Embryos oder haben keine langfristigen Auswirkungen auf die weitere Entwicklung, wenn der Embryo überlebt.**
In den ersten zwei Wochen nach der Befruchtung befindet sich der Embryo in der sogenannten "Alles-oder-Nichts-Phase". In dieser Zeit sind die Zellen noch totipotent und können Schädigungen kompensieren. Schädliche Einflüsse führen entweder zum vollständigen Absterben des Embryos oder, falls er überlebt, zu keinen bleibenden Schäden, da beschädigte Zellen ersetzt werden können. Die Hauptphase der Organentwicklung (Organogenese) beginnt erst nach dieser Phase, weshalb Option A falsch ist. Alkoholkonsum ist zu keinem Zeitpunkt der Schwangerschaft unbedenklich (C falsch). Die Plazentaschranke bietet keinen vollständigen Schutz vor Schadstoffen (D falsch), und viele Medikamente können unter ärztlicher Aufsicht in der Schwangerschaft eingenommen werden (E falsch).
## 215
**C) Die Segelklappen zwischen Vorhöfen und Kammern verhindern den Rückfluss des Blutes von den Kammern in die Vorhöfe während der Kammerkontraktion.**
Die Herzklappen funktionieren wie mechanische Ventile, die sich passiv durch Druckunterschiede öffnen und schließen. Die Segelklappen (zwischen Vorhöfen und Kammern) schließen sich während der Kammerkontraktion und verhindern so, dass Blut zurück in die Vorhöfe fließt. Die anderen Optionen enthalten typische Fehler: Taschenklappen (in den Arterienabgängen) öffnen sich während der Kammerkontraktion (nicht Vorhofkontraktion), Segelklappen sitzen nicht zwischen Venen und Vorhöfen, und keine der Herzklappen wird aktiv durch Muskeln bewegt - sie reagieren ausschließlich auf Druckunterschiede.
## 216
**C) Magenlumen**
Die Magensäure wird von den Belegzellen (auch Parietalzellen genannt) der Magenschleimhaut direkt ins Magenlumen sezerniert. Das Magenlumen ist der Hohlraum des Magens, in dem die Verdauung der Nahrung stattfindet. Die Säure (hauptsächlich Salzsäure, HCl) schafft dort das saure Milieu mit einem pH-Wert von etwa 1-2, das für die Aktivierung von Verdauungsenzymen und die Abtötung von Krankheitserregern essentiell ist. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch, da die Magensäure weder in den Dünndarm noch in die Speiseröhre sezerniert wird (dies würde zu Schädigungen führen) und Gallenblase sowie Bauchspeicheldrüse völlig andere Verdauungsorgane mit eigenen Sekreten sind.
## 217
**E) Verengung der Pupillen**
Der Parasympathikus ist der "Ruhenerv" des vegetativen Nervensystems und bewirkt eine Verengung (Miosis) der Pupillen durch Kontraktion des Musculus sphincter pupillae. Dies steht im Gegensatz zum Sympathikus ("Stressnerv"), der die Pupillen erweitert. Die falschen Antwortoptionen beschreiben typische sympathische Reaktionen: Erhöhung von Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz sowie Bronchienerweiterung sind charakteristische "Fight-or-Flight"-Reaktionen des Sympathikus. Der Parasympathikus bewirkt hingegen genau das Gegenteil und fördert Erholungsprozesse ("Rest-and-Digest").
## 218
**C) Keimdrüsen**
Das luteinisierende Hormon (LH) ist ein Schlüsselhormon für die Funktion der Keimdrüsen (Gonaden). Bei Frauen löst LH den Eisprung aus und stimuliert die Bildung des Gelbkörpers im Eierstock, der dann Progesteron produziert. Bei Männern regt LH die Testosteronproduktion in den Leydig-Zellen der Hoden an. Die anderen Antwortoptionen sind falsch, da diese Organe durch andere Hormone des Hypophysenvorderlappens gesteuert werden: Die Schilddrüse wird durch TSH, die Nebennieren durch ACTH und die Nebenschilddrüsen indirekt über andere hormonelle Regelkreise reguliert. Die Bauchspeicheldrüse steht nicht unter direkter hypophysärer Kontrolle.
## 219
**B) In den Samenkanälchen des Hodens**
Sertoli-Zellen sind spezialisierte Stützzellen, die in den Samenkanälchen (Tubuli seminiferi) des Hodens zu finden sind. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Spermatogenese, indem sie die sich entwickelnden Spermien ernähren, unterstützen und schützen. Außerdem bilden sie die Blut-Hoden-Schranke und produzieren wichtige Hormone und Proteine für die männliche Fortpflanzung. Die anderen Antwortoptionen sind anatomisch falsch: Uterusschleimhaut (A) und Ovarialfollikel (C) sind weibliche Strukturen, während Innenohr (D) und Vestibularapparat (E) zum Gleichgewichts- und Hörsystem gehören und nichts mit der Fortpflanzung zu tun haben.
## 220
**B) Schultergelenk und Schultergürtelgelenke**
Der Musculus pectoralis major (großer Brustmuskel) ist ein kräftiger Muskel der vorderen Brustwand, der hauptsächlich auf das Schultergelenk und die Schultergürtelgelenke wirkt. Er entspringt am Schlüsselbein, Brustbein und den Rippenknorpeln und setzt am Oberarmknochen an. Seine Hauptfunktionen sind die Adduktion (Heranführen des Arms an den Körper), Innenrotation und Anteversion (Vorwärtsbewegung) des Arms im Schultergelenk. Zudem unterstützt er die Bewegungen des Schultergürtels. Die anderen Antwortoptionen sind anatomisch falsch, da der Pectoralis major keine Verbindung zu den unteren Extremitäten (Knie, Fuß, Hüfte) oder zu Hand und Fingern hat und somit nicht auf diese Gelenke einwirken kann.
## 221
**E) 80 mmHg**
Der normale diastolische Blutdruck (unterer Wert) liegt bei Erwachsenen in Ruhe bei etwa 80 mmHg. Dieser Wert markiert den Druck in den Arterien während der Entspannungsphase des Herzens. Die anderen Werte sind entweder zu hoch (90 mmHg, 115 mmHg, 140 mmHg) und würden bereits auf eine Hypertonie hinweisen, oder zu niedrig (65 mmHg), was auf eine Hypotonie hindeuten könnte. Zusammen mit einem systolischen Wert von etwa 120 mmHg ergibt sich der oft zitierte "Normalwert" von 120/80 mmHg, der als Richtwert für einen gesunden Blutdruck bei Erwachsenen gilt.
## 222
**B) Melatonin**
Melatonin ist das zentrale Hormon für die Steuerung unseres Tag-Nacht-Rhythmus (zirkadianer Rhythmus). Es wird in der Zirbeldrüse (Epiphyse) hauptsächlich nachts gebildet, wobei die Produktion durch Dunkelheit stimuliert und durch Licht gehemmt wird. Der Hypothalamus, genauer der suprachiasmatische Nucleus (SCN), fungiert dabei als übergeordnete "innere Uhr" und steuert die Melatoninausschüttung. Die anderen Hormone haben andere Hauptfunktionen: Prolaktin ist wichtig für die Milchproduktion, Parathormon reguliert den Kalziumstoffwechsel, Oxytocin spielt eine Rolle bei Geburt und Bindung, und Glukagon ist ein Gegenspieler des Insulins im Zuckerstoffwechsel.
## 223
**C) Im rechten Unterbauch**
Der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) ist ein wurmförmiger Fortsatz des Blinddarms (Caecum) und befindet sich typischerweise im rechten Unterbauch. Anatomisch liegt er im rechten Unterbauch an der Stelle, wo der Dünndarm in den Dickdarm übergeht - ein Punkt, der als McBurney-Punkt bekannt ist. Diese Position erklärt auch, warum bei einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) der charakteristische Druckschmerz im rechten Unterbauch auftritt. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch: Weder befindet sich der Wurmfortsatz hinter dem Nabel (A), noch im linken Oberbauch (B), über der Symphyse (D) oder im linken Becken (E), wo andere wichtige Organe wie Teile des Dünndarms oder des Dickdarms lokalisiert sind.
## 224
**C) Muscheln**
Die Nasenmuscheln sind gewundene Knochenstrukturen in der Nasenhöhle, die eine wichtige Rolle bei der Aufbereitung der Atemluft spielen. Durch ihre charakteristische, aufgerollte Form vergrößern sie die Oberfläche der Nasenschleimhaut erheblich, wodurch die eingeatmete Luft optimal angefeuchtet, gefiltert und auf Körpertemperatur erwärmt werden kann. Die anderen Optionen sind anatomisch falsch: Trabekel sind Knochenbälkchen, Schnecken befinden sich im Innenohr, Röhren und Falten beschreiben die Form der Nasenmuscheln nicht korrekt, da sie die charakteristische spiralförmige Windung nicht berücksichtigen.
## 225
**B) Bei Lichteinfall werden alle Nervenzellen in der Netzhaut gleichzeitig und gleich stark aktiviert.**
Diese Aussage ist falsch. In Wirklichkeit erfolgt die Signalverarbeitung im Auge sehr differenziert. Verschiedene Nervenzellen in der Netzhaut werden je nach Lichtreiz unterschiedlich stark aktiviert. Die Photorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) reagieren auf unterschiedliche Lichtintensitäten und Wellenlängen. Nachgeschaltete Nervenzellen wie Bipolarzellen, Horizontalzellen und Ganglienzellen verarbeiten diese Signale weiter und erzeugen komplexe Erregungsmuster. Diese selektive Aktivierung ermöglicht erst die Wahrnehmung von Kontrasten, Bewegungen und Farben. Eine gleichzeitige und gleichstarke Aktivierung aller Nervenzellen würde keine differenzierte Bildverarbeitung erlauben und wäre für das Sehen nutzlos.
## 226
**C) Alle sind richtig.**
Alle fünf Aussagen über die Gleichgewichtsorgane im Innenohr sind korrekt. Die Macula utriculi reagiert tatsächlich hauptsächlich auf horizontale Beschleunigung (1). Die Bogengänge enthalten sowohl Endolymphe als auch Sinneszellen (2). Die Otolithen bestehen aus Calciumcarbonat-Kristallen, die auf den Sinneszellen liegen und bei Beschleunigung durch ihre Trägheit die Haarzellen auslenken (3). Die Haarzellen für die Wahrnehmung von Drehbeschleunigung befinden sich in der Crista ampullaris, einer verdickten Stelle in den Bogengängen (4). Und das gesamte Gleichgewichtsorgan (Vestibularapparat) befindet sich im Innenohr, genauer im knöchernen Labyrinth (5). Diese Strukturen arbeiten zusammen, um dir sowohl Informationen über lineare Beschleunigung als auch über Drehbewegungen deines Kopfes zu vermitteln.
## 227
**C) Mastzellen**
Mastzellen sind spezialisierte, mobile Immunzellen im Bindegewebe, die sich aktiv durch die extrazelluläre Matrix bewegen können. Im Gegensatz dazu sind die anderen genannten Zelltypen ortsständig: Chondrozyten sind fest in Knorpelgewebe eingebettet, Osteozyten in mineralisierter Knochenmatrix verankert, Fettzellen sind durch ihre Lipidspeicherung weitgehend unbeweglich, und Fibroblasten zeigen zwar während der Wundheilung eine gewisse Mobilität, sind aber normalerweise sesshafte Zellen. Mastzellen spielen eine wichtige Rolle bei Immunreaktionen und Entzündungsprozessen, wobei ihre Beweglichkeit essentiell für ihre Funktion ist.
## 228
**C) Alle Aussagen sind richtig**
Alle fünf Aussagen zum Nervensystem sind korrekt und beschreiben wichtige anatomische und funktionelle Merkmale: Das Gehirn wird tatsächlich von drei Hirnhäuten (Dura mater, Arachnoidea und Pia mater) geschützt. Die charakteristischen Furchen und Windungen der Großhirnrinde vergrößern deren Oberfläche und ermöglichen so mehr Platz für Nervenzellen. Jede Nervenzelle besteht aus einem Zellkörper mit Dendriten und einem Axon als Fortsätze. Das Zentralnervensystem umfasst definitionsgemäß Gehirn und Rückenmark als zentrale Steuerungseinheiten. Die Kommunikation zwischen Nervenzellen erfolgt über spezialisierte Kontaktstellen, die Synapsen, wo Neurotransmitter die Signalübertragung ermöglichen.
## 229
**E) Resorption von Wasser**
Das Kolon (Dickdarm) spielt eine zentrale Rolle bei der Resorption von Wasser aus dem Darminhalt. Täglich werden hier etwa 90% der noch verbliebenen Flüssigkeit (ca. 1-1,5 Liter) zurück in den Körper aufgenommen. Dies führt zur Eindickung des Stuhls und ist essentiell für unseren Wasserhaushalt. Die anderen Optionen sind falsch: Zellulose-abbauende Enzyme (A) werden von Darmbakterien, nicht vom Darm selbst produziert. Fettverdauende Enzyme (B) werden hauptsächlich vom Pankreas gebildet. Vitamin B12 (C) wird im Ileum resorbiert, und Gallenfarbstoffe (D) werden in der Leber gebildet und über die Galle ausgeschieden.
## 230
**E) Zusammenziehen**
Die Skelettmuskulatur kann als aktive Bewegung nur das Zusammenziehen (Kontraktion) ausführen. Dies geschieht durch das Ineinandergleiten der Aktin- und Myosinfilamente in den Muskelfasern, wodurch sich der Muskel verkürzt und Kraft entwickelt. Alle anderen genannten Bewegungen (Spreizen, Dehnen, Verdrehen, Verlängern) sind passive Vorgänge, die durch äußere Kräfte oder antagonistische Muskeln bewirkt werden. Die Verlängerung eines Muskels erfolgt beispielsweise nicht aktiv durch den Muskel selbst, sondern durch das Nachlassen der Kontraktion und/oder durch Zugkräfte von außen.
## 231
**C) Die Lungenbläschen sind von einem dünnen, einschichtigen Epithel ausgekleidet.**
Die Lungenbläschen (Alveolen) sind tatsächlich von einem sehr dünnen, einschichtigen Epithel ausgekleidet, was für den Gasaustausch essentiell ist. Diese geringe Wandstärke ermöglicht die effiziente Diffusion von $O_2$ und $CO_2$ zwischen Atemluft und Blut. Die anderen Optionen enthalten grundlegende Fehler: Lungenarterien führen sauerstoffarmes (nicht sauerstoffreiches) Blut, bei der Einatmung senkt sich das Zwerchfell nach unten (nicht nach oben), pro Atemzug wird nur ein Teil der Lungenluft ausgetauscht (nicht die gesamte Menge), und bei der Ausatmung fließt die Luft von der Trachea zum Kehlkopf (nicht umgekehrt).
## 232
**D) Hirnstamm**
Der Hirnstamm ist das lebenswichtige Kontrollzentrum für unsere grundlegenden Körperfunktionen wie Atmung und Kreislauf. Er verbindet das Rückenmark mit dem Gehirn und enthält drei wichtige Bereiche: die Medulla oblongata (verlängertes Mark), die Pons (Brücke) und das Mittelhirn. Besonders die Medulla oblongata beherbergt die Zentren für Atmung, Herzschlag und Blutdruck. Anders als das Großhirn (bewusstes Denken), das Kleinhirn (Bewegungskoordination), das Zwischenhirn (Hormone und Temperatur) oder das Rückenmark (Reflexe und Reizleitung) ist der Hirnstamm speziell für diese überlebenswichtigen Automatismen zuständig. Diese Funktionen laufen unbewusst ab und werden kontinuierlich an unsere Bedürfnisse angepasst.
## 233
**B) Es wird zur Herstellung von Gerinnungsfaktoren und anderen Plasmaproteinen verwendet**
Das bei der Blutspende gewonnene Plasma ist eine wertvolle Ressource für die Herstellung verschiedener medizinischer Produkte. Es enthält wichtige Proteine wie Gerinnungsfaktoren, Albumin und Immunglobuline, die durch spezielle Verfahren isoliert und aufgereinigt werden können. Diese Produkte sind essentiell für die Behandlung von Patienten mit Gerinnungsstörungen, Immundefekten oder schweren Verbrennungen. Die direkte Transfusion (C) erfolgt nur in speziellen Fällen, und eine sofortige Rückgabe ans den Spender (E) ist nicht üblich. Das Plasma zu verwerfen (A) wäre eine Verschwendung wertvoller Ressourcen, und die ausschließliche Verwendung für Forschungszwecke (D) würde den therapeutischen Nutzen ignorieren.
## 234
**C) Rechts hinten oben nach links vorne unten**
Die anatomische Herzachse verläuft von der Herzbasis, die sich rechts hinten oben im Thorax befindet, zur Herzspitze, die nach links vorne unten zeigt. Diese Ausrichtung ist durch die embryonale Entwicklung und die optimale Funktion des Herzens bedingt. Die Herzbasis, wo sich die großen Gefäße befinden, ist im rechten oberen Thoraxbereich fixiert, während die bewegliche Herzspitze (Apex) gegen die linke vordere Brustwand schlägt - dort wo der Herzspitzenstoß tastbar ist. Die anderen Optionen beschreiben anatomisch unmögliche Verlaufsrichtungen, die nicht mit der natürlichen Position des Herzens im Brustkorb vereinbar sind.
## 235
**C) Aldosteron**
Aldosteron gehört zur Gruppe der Steroidhormone, die alle aus Cholesterin als gemeinsamer Vorstufe synthetisiert werden. Die Biosynthese findet in der Nebennierenrinde statt, wo Cholesterin über mehrere enzymatische Schritte zu Aldosteron umgewandelt wird. Die anderen genannten Hormone haben andere Ausgangsstoffe: Thyroxin wird aus der Aminosäure Tyrosin gebildet, Calcitonin ist ein Peptidhormon aus Aminosäuren, Adrenalin wird aus Tyrosin synthetisiert und Adiuretin (auch ADH oder Vasopressin) ist ebenfalls ein Peptidhormon, das aus Aminosäuren aufgebaut wird.
## 236
**C) Ein Gegenspielermuskel (Antagonist) bewirkt die Rückführung.**
Die Rückkehr eines Skelettmuskels in seine Ausgangsposition erfolgt durch die Kontraktion des Antagonisten (Gegenspielers). Muskeln können nur aktiv ziehen, nicht aber schieben - sie arbeiten nach dem "Zugprinzip". Wenn sich beispielsweise der Bizeps (Armbeuger) entspannt, kontrahiert der Trizeps (Armstrecker) und führt den Arm zurück. Die anderen Antwortoptionen sind falsch: Die Bindegewebehülle hat keine aktive Zugfunktion (A), Muskelfasern können sich nicht aktiv strecken (B), die Gelenkspannung allein reicht für die Rückführung nicht aus (D) und eine automatische Rückkehr ohne Muskelaktivität ist nicht möglich (E).
## 237
**C) Synzytiotrophoblast**
HCG (Humanes Choriongonadotropin) wird vom Synzytiotrophoblast produziert, einer speziellen Zellschicht der Plazenta, die sich bereits in der frühen Schwangerschaft entwickelt. Diese Zellschicht entsteht durch Fusion von Zytotrophoblastzellen und bildet die äußere Schicht der Plazenta. HCG ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft, da es das Corpus luteum stimuliert, weiterhin Progesteron zu produzieren, bis die Plazenta diese Funktion übernimmt. Das Corpus luteum (Option B) produziert Progesteron, wird aber nicht selbst HCG herstellen. Der Epiblast (A) ist Teil des Embryos, Dezidua-Zellen (D) sind umgewandelte Endometriumzellen, und der Hypophysenvorderlappen (E) produziert andere Hormone wie LH und FSH, aber kein HCG.
## 238
**D) Rote Blutkörperchen werden mit der Lymphe transportiert.**
Die Lymphe transportiert keine roten Blutkörperchen - dies ist eine wichtige Unterscheidung zum Blut. Lymphflüssigkeit enthält hauptsächlich Wasser, Proteine, Fette, weiße Blutkörperchen und andere Immunzellen. Die anderen Aussagen sind korrekt: Lymphknoten fungieren als biologische Filter, die Lymphe wird über spezielle Gefäße zum Blutkreislauf zurückgeführt, sie transportiert Krankheitserreger zu den Lymphknoten zur Abwehr und ist tatsächlich auch als Gewebsflüssigkeit bekannt. Die Abwesenheit roter Blutkörperchen in der Lymphe erklärt auch ihre charakteristische klare bis weißliche Färbung, im Gegensatz zur roten Farbe des Blutes.
## 239
**C) Die Zellen liegen dicht aneinander und bilden Grenzschichten**
Epithelgewebe ist durch eng aneinanderliegende Zellen gekennzeichnet, die lückenlose Grenzschichten an Körperoberflächen und in Hohlorganen bilden. Diese dichte Anordnung ermöglicht wichtige Schutz- und Barrierefunktionen. Im Gegensatz dazu besitzt Bindegewebe (nicht Epithel) eine reichliche Zwischenzellsubstanz (A). Epithelgewebe ist gefäßfrei und wird durch Diffusion aus darunterliegendem Gewebe versorgt (B). Kraftvolle Kontraktionen durch Aktin-Myosin-Filamente sind charakteristisch für Muskelgewebe (D), während verzweigte Zellen mit langen Fortsätzen typisch für Nervengewebe sind (E).
## 240
**B) Während der Organogenese (3.-8. Woche)**
Die Organogenese (3.-8. Schwangerschaftswoche) ist die kritischste Phase für teratogene Einflüsse, da in dieser Zeit die grundlegenden Organsysteme gebildet werden. Schädigende Faktoren können hier zu schwerwiegenden Fehlbildungen führen, da sich Zellen rasch teilen und differenzieren. In den ersten zwei Wochen (Option C) gilt das "Alles-oder-Nichts-Prinzip" - entweder stirbt der Embryo oder entwickelt sich normal weiter. Während der Implantation (Option A) ist der Embryo noch wenig differenziert und daher weniger anfällig. Im letzten Trimester (Option D) und während der Geburt (Option E) sind die Organe bereits ausgebildet, sodass teratogene Einflüsse zwar funktionelle Störungen, aber keine grundlegenden Fehlbildungen mehr verursachen können.
## 241
**E) Die Subkutis enthält Fettgewebe, das als Wärmeisolierung und Energiespeicher dient**
Die Subkutis (Unterhaut) besteht hauptsächlich aus Fettgewebe, das zwei wichtige Funktionen erfüllt: Es dient als Wärmeisolator, der den Körper vor Auskühlung schützt, und als Energiespeicher in Form von Triglyzeriden. Die anderen Antwortoptionen enthalten Fehler: Die Epidermis (Oberhaut) enthält keine Blutgefäße, sondern wird durch Diffusion aus der darunterliegenden Dermis versorgt. Melanozyten befinden sich in der Epidermis, nicht in der Dermis. Talgdrüsen produzieren Talg zur Hautfettung, während Schweißdrüsen für die Schweißproduktion zuständig sind. Die Hornschicht besteht aus abgestorbenen, verhornten Zellen (Korneozyten), nicht aus lebenden Zellen.